Manga-Wunsch #5: Kimi no Iru Machi
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Kimi no Iru Machi ist Teil einer ganzen Reihe von ähnlichen Manga, die Kouji Seo in den letzten 15–20 Jahren veröffentlicht hat. Das Ganze geht sogar so weit, dass einige dieser Manga im selben Universum spielen und Interaktionen mit Charakteren aus früheren Werken stattfinden. Wer jetzt denkt, das sei repetitiv, der hat in gewisser Weise nicht unrecht. Warum sie dennoch lesens- und lizenzierungswert sind, möchte ich heute versuchen zu erörtern.
Was ist eigentlich Kimi no Iru Machi?
In einigen Kreisen handelt man Kimi no Iru Machi als das Magnum Opus des Kouji Seo. Das Erwachsenwerden seines Protagonisten Haruto Kirishima und dessen Erfahrungen mit der Liebe erstrecken sich über ganze 270 Kapitel – zusammengefasst in 27 Bänden. Ein ganz schöner Batzen für eine eigentlich simple Prämisse, denn Haruto ist nur ein gewöhnlicher Junge in einer kleinen Stadt in Hiroshima, der kurz vor dem Eintritt in die Oberschule steht, als sich plötzlich ein Mädchen bei ihm Zuhause einquartiert. Yuzuki Eba kommt aus Tokyo und hat sich aus unerfindlichen Gründen entschlossen, auf dem Land zur Schule zu gehen. Yuzuki ist ein waschechter Stadtmensch, was dazu führt, dass Haruto permanent auf sie achtgeben muss. Ob das sein Schwarm Nanami Kanzaki mal nicht missversteht?
Kimi no Iru Machi ist Teil eines Universums, in dem auch die Werke Half&Half, Suzuka, Fuuka und Weekly Shonen Hitman (jap. Hitman) spielen. Kimi no Iru Machi ist hierbei der Titel, der unter den längeren Werken – Half&Half hat nur 14 Kapitel – am ehesten als alleinstehend betrachtet werden kann. Ich würde u. a. deswegen einem interessierten Leser auch prinzipiell diesen Titel als Einstieg empfehlen, vor allem aber da er in meinen Augen stärker geschrieben ist als Suzuka, welcher den eigentlichen Start in das Universum darstellt. Es ist daher leider aufgrund der Kontinuität etwas ungünstig, dass der erste Titel Seos, der hier in Deutschland lizenziert wurde, Weekly Shonen Hitman ist. Ich halte es an dieser Stelle ebenfalls noch für erwähnenswert, dass alle Titel Ecchi- und z. T. sogar Sexszenen beinhalten, die auf einige Leser abschreckend wirken könnten.
KIMI NO IRU MACHI / © 2008 Kouji Seo / © Kodansha Ltd.
Warum möchte ich Kimi no Iru Machi?
Kouji Seo schafft es mit seiner Art Geschichten zu erzählen, beim Leser das Gefühl zu erzeugen, als würde dieser das Erwachsenwerden der Charaktere tatsächlich miterleben. Teilweise erinnert sie stark an eine sehr persönliche Art der Dokumentation. Das gibt es in Deutschland nur selten. Am ehesten vergleichbar wären wohl noch Namaiki Zakari *WERBUNG, Gute Nacht, Punpun oder Voll Erwischt!. Eine Liebesgeschichte spielt zwar in allen Werken Koujis eine übergeordnete Rolle, doch gibt es immer Nebenschauplätze, in denen die Charaktere – meist über Jahre – ihren Hobbys nachgehen, ihre Träume verwirklichen wollen oder sich mit dem Ernst des Lebens beschäftigen müssen. Damit heben sich Titel wie Kimi no Iru Machi oder Fuuka von ihren Artgenossen im Romance-Genre ab. Selbst in Japan ist es vergleichsweise schwierig, ähnliche Titel zu finden. Auch wenn Suzuka inzwischen seit fast 13 Jahren abgeschlossen ist, so hält selbst der älteste Titel des Kouji-Universums dem Zahn der Zeit stand und wartet nur darauf – genau wie die anderen Titel – von uns auf Deutsch gelesen werden zu dürfen.