Ersteindruck zu „Rosen Blood“ – Band 01
Innerhalb des Fantasy-Bereichs zählen Vampir-Geschichten sicherlich zu den beliebtesten Genre-Vertretern. Mit Rosen Blood ist dahingehend nun auch Nachschub im Manga-Segment geboten. Mit ihrem Werk feiert die Autorin und Zeichnerin, Kachiru Ishizue, zugleich ihr Deutschland-Debüt. Wir haben uns den Titel für euch etwas genauer angeschaut und berichten im Nachfolgenden von unseren Eindrücken.
Äußerlich besticht der Manga vor allem durch das Großformat von 14,5 auf 21 Zentimeter. Die Buchoberfläche ist mit einer wachsartigen Schicht veredelt, der Schriftzug auf der Vorderseite ist zudem mit Spotlack, der bei Lichteinfall reflektiert, hervorgehoben. Ein Gesamtumfang von 160 Seiten ist geboten. Insgesamt macht die deutschsprachige Veröffentlichung einen hochwertigen Eindruck in der Verarbeitung, die mit einem Kaufpreis von 10 Euro (D) zu bezahlen ist. Mit 4,99 Euro ist die E-Book-Fassung eine günstige Alternative.
Inhaltsbeschreibung
Nachdem ihre ältere Schwester verstorben ist, fristet Protagonistin Stella ein mittelloses Dasein. Um wieder einem normalen Alltag mit geregeltem Einkommen nachgehen zu können, möchte sie sich auf eine offenstehende Stelle als Hausmädchen bewerben. Als sie mit der Kutsche auf dem Weg zu dem entsprechenden Anwesen ist, verunglückt diese schwer – das von Pferdeskraft gezogene Gefährt bricht entzwei, der Fahrer verstirbt noch an der Unfallstelle.
Dies erzählt ihr zumindest ein jung aussehender Mann namens Levi, der sie nach dem Aufwachen begrüßt. Stella selbst liegt entkleidet unter einer Bettdecke und findet sich in einem offenbar wohlhabenden Gemach wieder. Sie befindet sich dabei in nur einem der vielen dutzend Zimmer, die das riesige Haus umfasst.
Ihre Situation bringt Stella dazu, sich noch vor dem Ankleiden bei ihrem Retter um eine Anstellung zu bewerben. Dieses Gesuch akzeptiert der schwarzhaarige Mann, er führt sie sogleich durch die luxuriösen Räumlichkeiten und weist sie in ihre Aufgaben ein. Neben ihm bewohnen mindestens drei weitere Herren das vornehme Anwesen, das von mysteriösen Rosen umgeben ist.
Levis Bekannte werden dabei von Stellas Aura geradezu magisch angezogen. Als ihr erklärt wird, dass sie „zum Anbeißen“ wäre, weiß dies das junge Mädchen zunächst nicht einzuordnen. Sie erschrickt, als sie plötzlich von Gilbert, einem jener männlichen Bewohner, körperlich angegriffen und zu Boden gedrückt wird. Auch wenn ihr umgehend zu Hilfe geeilt wird, sitzt der Schreck tief in den Knochen.
Dennoch beschließt sie, ihrer neuen Tätigkeit fortan verantwortungsvoll nachzugehen. Schnell ist der vorangegangene Vorfall vergessen beziehungsweise verdrängt und eine gewisse Normalität kehrt in ihr tägliches Schaffen ein. Stella ist freundlich und pflegt bereits kurz darauf ein gutes Verhältnis zu ihren Arbeitgebern. Aber das unbehagliche Gefühl, dass in dem prunkvollen Bau etwas Seltsames vorgeht, lässt sie noch immer nicht los. Mit dem Vollmond und einer damit verbundenen Entdeckung geraten die Geschehnisse in Schwung …
Der erste Band ist wohl als eine Art ausgedehnter Prolog der Geschichte zu verstehen. Einerseits findet in diesem das grundlegende Setting Erklärung, andererseits wird die Leserschaft mit dem überschaubaren Figuren-Cast bekannt gemacht. Gleichzeitig ist nur bedingt eine Entwicklung innerhalb der Handlung gegeben, vielmehr – so vermuten wir – ist der vorliegende Auftakt eine Annäherung an den kommenden Inhalt.
Visualisierung
Feine Linien bilden die Basis der Zeichnungen. Durch diese werden die verschiedenen Charakter in Szene gesetzt, deren Designs erinnern dabei bis zu einem gewissen Grad an Puppen – sehr glatt und abgerundet, im Ausdruck sehr elegant. Insbesondere die verschiedenen Männer sind in ihrem Aussehen an bekannte Stereotypen angelehnt.
Mittels dunkler Kontrastabstufungen wird für düstere Atmosphäre des Titels auch optisch gesorgt. Zahlreiche Flächen sind so beispielsweise schwarz gefärbt, wodurch sich eine düstere Gesamtstimmung einstellt. Die verwendete Rasterfolie verleiht den Illustrationen darüber hinaus eine gewisse Struktur. Sporadisch sind die Hintergründe einzelner Panels gestaltet.
Für einen eigenen Eindruck steht eine deutschsprachige Leseprobe zu dem Werk zur Verfügung. Diese ist entweder hier über die offizielle Verlags-Webseite oder alternativ über diesen Direkt-Link zu erreichen. Diese kostenlose Preview umfasst das gesamte erste Kapitel der erklärten Handlung. Da der Manga nicht eingeschweißt ist, kann natürlich auch vor Ort im Handel reingeblättert werden.
Fazit
Der erste Band von Rosen Blood führt lediglich in die Fantasy-Erzählung ein, definiert den grundlegenden Rahmen des Settings. Gerade als die erste handlungsrelevante Entwicklung einsetzt, ist auch bereits das Ende des letzten Kapitels erreicht. Somit gestaltet es sich vergleichsweise schwierig, einen Eindruck samt Empfehlung zu dem Titel zu formulieren – denn bislang ist nur wenig passiert.
Tendenziell ist nach aktuellem Stand davon auszugehen, dass es sich um eine recht klassische Vampir-Geschichte mit Reverse-Harem-Elementen handelt. Gleichzeitig installiert Autorin und Zeichnerin Kachiru Ishizue zahlreiche Mysterien innerhalb ihrer Darlegungen, die wohl erst in Zukunft weitere Zuwendung finden werden.
Enthusiastische Fans von attraktiven Bluttrinkern sind mit dem vorliegenden Titel aber sicherlich gut beraten. Mittlerweile ist außerdem bekannt, dass der zweite und dritte Band noch dieses Jahr auf Deutsch erscheinen – Ende Juni beziehungsweise Ende Dezember. Weitere Details diesbezüglich listen wir in unserem zugehörigen Datenbank-Eintrag zu der Reihe.
Abschließend bedanken wir uns beim Carlsen-Verlag für die unverbindliche Bereitstellung eines Belegexemplars.