Wie setzt sich der Preis eines Manga zusammen?
Einige haben sich bestimmt schon mal gefragt, wie sich der Preis von einem Manga zusammensetzt oder wie viel vom gezahlten Verkaufspreis überhaupt beim Verlag ankommt. Der Verlag dani books, der sich nun neu an das Thema Manga wagt, gab hierzu nun ein paar Infos bekannt.
Im Rahmen der bevorstehenden Veröffentlichungen gewährt der Verlagsleiter Einblicke in genau diese Themen. So bleiben von 10 € Verkaufspreis, die der Kunde für einen Band bezahlen muss, dem Verlag selbst nur ungefähr 1,30 € Gewinn.
Doch wie bestimmt sich der Preis?
Der Verkaufspreis bestimmt sich durch mehrere Faktoren, die eine entscheidende Rolle spielen: Auflagenhöhe, Aufmachung (Format und ggf. Veredelungen), eventuelle Farbseiten und ob dem Band Extras beiliegen oder dieser eingeschweißt werden muss. Alle diese Sachen wirken sich positiv wie negativ auf den Druckpreis aus. Je billiger man als Verlag seine Exemplare gedruckt bekommt, beispielsweise durch eine hohe Auflage, desto weniger Druckkosten müssen also gedeckt werden – und es bleibt in Folge natürlich mehr Gewinn hängen.
Der Verkaufspreis wird dabei auch vertraglich mit Japan festgehalten, da eine Lizenzgebühr fällig wird, die sich prozentual aus Auflage und Preis ergibt. Falls die sogenannten Royalties dabei ähnlich ausfallen wie die hier erwähnten in Japan, werden wohl gut 5 bis 10 % der Kosten von der Auflage multipliziert mit dem Verkaufspreis fällig.
Das schnelle Geld?
Eher weniger. Wie der Verlagsleiter von dani books in einem weiteren Tweet angab, muss er von seinen 1200 Exemplaren gut 650 bis 700 Exemplare verkaufen, um die Kosten überhaupt gedeckt zu haben – sprich: schwarze Zahlen zu schreiben. Alles darüber sind dann die ersten Gewinne. Zudem sollte man eben bedenken: Von den 10 € sieht der Verlag am Ende immer deutlich weniger, da für den Verlag auch noch die Handelsspanne hinzukommt, also die Differenz des Einkaufspreises der Händler und den 10 €, die man als Käufer im Laden hinlegen muss. Lediglich über einen hauseigenen Onlineshop können die Kosten der Handelsspanne gespart werden, aber das erfordert dann natürlich Versandkosten, Verpackungsmaterial und natürlich Personalkosten sowie Zeit, um die Pakete zu packen.
Natürlich sieht diese Rechnung bei größeren Verlagen ganz anders aus, auch was die vorhandene Manpower und Auflagenhöhe angeht, wie man auch an den teils fünfstelligen Auflagen von Top-Titeln wie Solo Leveling sehen kann. Dennoch bringen viele Titel auch ein gewisses Risiko mit sich, am Ende ein Ladenhüter zu werden und nicht mal schwarze Zahlen zu erzielen.