Ersteindruck zu „Saraba, yoki hi - Solange wir zusammen sind“, Band 01
Hierzulande ist Mangaka Yuki Fumino für das I Hear The Sunspot-Franchise bekannt. Mit Saraba, yoki hi - Solange wir zusammen sind starte nun ein weiteres Werk der Künstlerin, das sie allerdings unter dem Namen Yuki Akaneda veröffentlicht, auf Deutsch. Wir haben auch in diese Reihe gelesen und berichten im weiteren Artikel von unseren Eindrücken.
Haptisch gefällt die deutschsprachige Ausgabe von Carlsen Manga sehr gut, denn die gesamte Buchaußenseite fühlt sich wie Naturpapier an. Das Material ist schon von Reihen wie Blue Flag, Folge den Wolken nach Nord-Nordwest und Der Mann meines Bruders bekannt. Darüber hinaus wartet der Auftakt mit einer Farbseite auf, die durch ihr schlichtes Motiv sehr gefällt.
Für den Gesamtumfang von rund 160 Seiten ist ein Preis von 7 Euro (D) angesetzt. Wer auf die beschriebenen Vorzüge hinsichtlich der Haptik verzichten kann, die Umwelt schonen oder Geld sparen möchte, kann allerdings auch zur E-Book-Ausgabe greifen. Diese ist mit 4,99 Euro etwas günstiger als die gedruckte Fassung. Alle gängigen Plattformen bieten diese seit Monatsanfang ebenfalls an.
Inhaltsbeschreibung
Akira und Keiichi ziehen in eine neue Umgebung, in eine ihnen unbekannte Stadt. Ihrer Nachbarin stellen sich die beiden auf Nachfrage als frisch vermähltes Pärchen vor. Die zwei jungen Erwachsenen haben jeweils bereits eine Arbeitsstelle: Während Keiichi als Redakteur für einen Bilderbuch-Verlag arbeitet, geht Akira einer Beschäftigung im örtlichen Kindergarten nach. Alles scheint gewöhnlich.
Ein Blick in die Kindheit der zwei offenbart allerdings, dass sie nicht nur Sandkastenfreunde, sondern Geschwister sind. Keiichi ist dabei zwar der ältere Bruder von Akira, doch in seinem Verhalten schon immer etwas unbeholfen gewesen. Es blieb also stets an Akira, sich um ihren älteren Bruder zu kümmern. Dadurch hat sich ein enges Vertrauensverhältnis zwischen den beiden aufgebaut, das über die bloßen Blutsbande hinausgeht.
Die vorliegende Erzählung ist in verschiedene Zeitebenen gegliedert, neben der Gegenwart liegt besonderer Fokus auf der gemeinsamen Kindheit und Jugend. Im ersten Band werden verschiedene Handlungsstränge angerissen. Die Leserschaft wird dadurch angeregt, diese mit eigenen Vermutungen miteinander zu verknüpfen.
Parallel ist tiefer Einblick in das soziale Umfeld von Keiichi und Akira geboten. Im dritten Kapitel wird mit Tamaki eine spätere Freundin von letzterer in den Mittelpunkt gerückt, dadurch verlagert sich die Sichtweise zwischenzeitlich von Akira auf eben jene Bekannte. Ungeachtet des Handlungsstrangs ist eine dramatische Grundstimmung deutlich spürbar.
Visualisierung
Wunderschöne Zeichnungen bebildern das Werk, im Ausdruck erscheinen diese sehr natürlich. Dies scheint dem „alltäglichen“ Grundsetting der Geschichte um Keiichi und Akira hervorragend angepasst. Feine Linien formen die Konturen der verschiedenen Figuren, die Haare sind überwiegend getuscht. Dadurch wirkt das Gesamtbild etwas düsterer, was den melancholischen Erzählstil sicherlich verstärkt.
Während der Seitenaufbau oftmals kleinteilig gehalten ist, setzt Yuki Akaneda mit großflächigen Illustrationen immer wieder besondere Highlights. Diese sind in ihrer Ausdruckskraft besonders und lockern den Erzählfluss auf. Die Hintergrundgestaltung ist im Wesentlichen nicht zu bemängeln, denn wiederholt ist diese – zumindest ansatzweise – ausgearbeitet, wodurch kein Gefühl der Leere entsteht.
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Neben dem obigen Manga-Trailer empfehlen wir allen Interessierten einen Blick in die deutsche Leseprobe. Unter diesem Link ist die kostenlose Preview zu betrachten. Da der Manga auch in Erstauflage nicht eingeschweißt ist, kann im Buch- oder Comichandel vor Ort reingeblättert werden, um sich einen eigenen Eindruck von der Geschichte und der Visualisierung zu verschaffen.
Fazit
Der erste Band rollt die zuvor erläuterte Geschichte rückwärts auf. Zunächst findet sich die Leserschaft inmitten des neuen Alltags von Keiichi und Akira wieder, erst danach setzt die Hinführung auf die Entscheidung des Umzugs ein. Innerhalb des Auftakt findet das grundlegende Setting Erklärung, die wichtigsten Figuren werden vorgestellt.
Zugleich verbleiben viele Fragen, die sicherlich Stoff für die kommenden Kapitel bieten. In Japan umfasst der Titel aktuell sechs Bände, Informationen zu einem baldigen Abschluss liegen zurzeit nicht vor. Erneut beweist die I Hear The Sunspot-Mangaka ein hohes Gespür für ihre Erzählung, welche durch den melancholischen Charakter zu fesseln weiß. Selbiges gilt für die Zeichnungen.
Wer an besonderen Drama-Geschichten interessiert ist, sollte nicht an Saraba, yoki hi - Solange wir zusammen sind vorbeigehen. Die deutschsprachige Ausgabe erscheint insbesondere aufgrund der gebotenen Aufmachung attraktiv. Hierzulande ist vorläufig ein etwa dreimonatiger Veröffentlichungsrhythmus angedacht, der zweite Band erscheint voraussichtlich am 03. August.
Abschließend bedanken wir uns bei Carlsen Manga für die unverbindliche Bereitstellung eines Belegexemplars.