Manga-Wunsch #14: Jitsu wa Watashi wa
Auch wenn der Witz schon wirklich alt ist: Still a better love story than Twilight …
Was ist eigentlich Jitsu wa Watashi wa?
Jitsu wa Watashi wa lief von Januar 2014 bis Februar 2017 in der Weekly Shounen Champion. Dies ist ein Magazin, dessen Titel es allgemein eher selten zu uns nach Deutschland schaffen. Der z. Z. bei uns bekannteste Titel sollte wohl BEASTARS sein, welcher momentan von KAZÉ Manga verlegt wird. Auch Grappler Baki, Black Jack oder Welcome to Demon School! Iruma-kun könnten einigen etwas sagen. Trotz der sinkenden Relevanz des Magazins – eine Aussage, die mit Kontext getroffen werden muss, denn es handelt sich immer noch um das viertgrößte Shounenmagazin Japans – erhielt Eiji Masudas Manga im Jahr 2015 eine 13 Episoden lange Animeadaption und die 22 Bände verkauften sich bis März 2016 – damals erst mit 15 Bänden im Handel – bereits 1,5 Millionen Mal. Als Grundbaustein für die Geschichte der romantischen (Harem-)Komödie dient dabei folgendes:
Asahi Kuromine kann nichts für sich behalten. So sehr er es auch versucht, sein Gesicht verrät ihn jedes Mal. Dies stellt ihn vor eine große Herausforderung, denn als er unbeabsichtigt herausfindet, dass seine Mitschülerin und das Mädchen seiner Träume, Youko Shiragami, ein Vampir ist, verspricht er ihr, ihr Geheimnis zu wahren, da ihr Vater ihr gedroht hatte, sie von der Schule abzumelden, sollte ihr Geheimnis auffliegen. Gleichzeitig entschließt sich Asahi ebenfalls Youko nicht zu verraten, dass er Gefühle für sie hat, da sie sich sonst genötigt fühlen könnte für seine Verschwiegenheit eine Beziehung mit ihm einzugehen. Glücklicherweise ist Youko ein wenig schwer von Begriff und missinterpretiert Asahis Reaktionen aufs Übelste. Als wäre das alles nicht schon genug, so begegnen dem Jugendlichen plötzlich lauter übernatürliche Wesen überall in der Schule und alle haben sie ihre eigenen Geheimnisse und Probleme. Wird Asahi es schaffen alle Geheimnisse für sich zu behalten und wie wird sich die Beziehung zu Youko entwickeln?
Jitsu wa Watashi wa © by Eiji Masuda / Akita Shoten Co., Ltd.
Warum möchte ich Jitsu wa Watashi wa?
Eiji Masuda hat Dinge geschafft, die ich bis zum Lesen von Jitsu wa Watashi wa nicht für möglich gehalten hätte. Zum einen hat er einen Harem-Manga geschrieben, den ich wirklich, wirklich sehr mag und zum anderen habe ich bei keinem anderen Manga so viel und herzhaft lachen müssen wie hier. Der Autor hat sein Werk in einem Stil geschrieben, der es ihm erlaubt, viele Gags humorvoll rüberzubringen, die in anderen Komödien schlichtweg nicht zünden würden. Er bricht oft die vierte Wand oder lässt seine Charaktere den Manga selbst persiflieren. Der Vorteil hiervon ist, dass die willentliche Aussetzung der Ungläubigkeit nicht beeinträchtigt wird. Absurde Geschehnisse im Manga verlieren ihren Humor nicht mehr, weil sie die Leserschaft irritieren, sondern diese sie nur nach ihrem humoristischen Wert beurteilen muss.
Dieser Stil spiegelt sich auch in den Zeichnungen wider. Masudas Charaktere sind sehr expressiv und das Medium Manga selbst wird extrem clever genutzt, z. B. mit Gags, die durch eine spezifische Panelanordnung funktionieren. Dass nebenbei eine schöne und „realistische Coming-of-Age-Romanze entsteht, ist dann noch das Sahnehäubchen. Dem deutschen Markt fehlt durchaus noch ein so sehr auf Comedy fokussierter Harem-Manga, der – da abgeschlossen – auch eine relativ sichere Planung ermöglicht. Eine japanische Leseprobe des ersten Kapitels steht hier zur Verfügung.