Interview mit Autorin HERO und Mangaka Daisuke Hagiwara – den Schöpfern von „Horimiya“
Anlässlich der Veröffentlichung des 16. und zugleich letzten Bandes der RomCom-Reihe Horimiya hat uns Egmont Manga die Gelegenheit gegeben, mit Autorin HERO und Mangaka Daisuke Hagiwara ein Interview über ihre Arbeit an dem Werk zu führen. Die beiden haben uns dabei nicht nur ihre jeweilige Lieblingsszene verraten, sondern mit uns auch über die Entstehung der Reihe gesprochen.
Wir möchten uns zunächst herzlich bei Egmont Manga für die Gelegenheit sowie bei dem japanischen Verlag SQUARE ENIX, der das Interview genehmigt hat, bedanken. Unser großer Dank gilt auch Autorin HERO und Mangaka Daisuke Hagiwara selbst, die sich beide die Zeit für unsere Fragen genommen haben. Nachfolgend werden wir HERO-sensei mit HERO, Hagiawara-sensei mit Hagiwara und uns selbst mit MP abkürzen.
MP: HERO-sensei, Hagiwara-sensei, vielen Dank, dass Sie sich heute die Zeit für unser Interview nehmen.
MP: HERO-sensei, was war Ihre Inspiration für Horimiya?
HERO: Der Verlag hat mich gefragt, ob ich ein Remake zu Hori-san to Miyamura-kun zeichnen möchte.
MP: HERO-sensei, Ihr Name HERO klingt wie HORI mit vertauschten Vokalen, wenn man es Englisch ausspricht. Gibt es einen Doppelgänger von Ihnen in der lebhaften Hori-Familie?
HERO: Weder in der Hori-Familie noch sonst gibt es in der Geschichte einen Charakter, der mich widerspiegelt.
MP: HERO-sensei, Horimiya basiert auf dem originalen Web-Manga. Wie unterschiedet sich die Arbeit an diesem Manga zu dem in Zusammenarbeit mit Hagiwara-sensei?
HERO: Ich denke, der Unterschied zwischen meinem Web-Manga und dem Manga mit Hagiwara-sensei liegt in der Verantwortlichkeit für die Veröffentlichung. Horimiya ist unter der Prämisse entstanden, eine schöne Neuauflage zu machen und so viele Leser wie möglich zu erfreuen.
MP: HERO-sensei, haben Sie das Ende von Horimiya von Beginn an geplant? Oder gab es einen Zeitpunkt, zu dem Sie entschieden haben, die Geschichte rund um Hori und Miyamura zu beenden?
HERO: Den Aufbau der Geschichte von Horimiya habe ich Hagiwara-sensei überlassen.
MP: Hagiwara-sensei, wie ist es bei Horimiya zu der Zusammenarbeit mit HERO-sensei gekommen?
Hagiwara: Ich hatte gehört, dass der Web-Manga von Hori-san to Miyamura-kun eine Neuauflage als Manga bekommen soll, habe beim Zeichnen-Wettbewerb mitgemacht und wurde als Zeichnerin ausgewählt.
MP: Hagiwara-sensei, Sie haben in einem Nachwort mal erwähnt, dass Sie sich durch Horimiya an ihre eigene Schulzeit erinnert fühlen. Welcher Charakter aus Horimiya ähnelt ihren Schultagen am meisten?
Hagiwara: Es gibt keinen Charakter, der dem direkt ähneln würde. Wenn es darum geht, in welchen Charakter ich mich am leichtesten einfühlen kann, dann wäre das wohl Sakura Kono. Da ich keine besonders heitere Schülerin war, könnte ich auch Miyamura-kun, bevor er Hori-san kennen gelernt hat, ähneln …? Der Alltag von Hori und ihren Freunden ist so strahlend.
MP: Hagiwara-sensei, wie viel Freiraum hatten Sie, um die Geschichte zu adaptieren? Wie intensiv haben Sie die Realisierung mit HERO-sensei diskutiert?
Hagiwara: HERO-sensei sagte freundlicherweise zu mir: „Solange der Verlauf der Geschichte und das Setting nicht allzu sehr vom Original abweichen, zeichnen Sie es gerne, wie es für Sie am einfachsten ist.“ Mir wurden sehr viele Freiheiten gewährt. HERO-sensei hat jedes Kapitel überprüft, und wenn es Verbesserungspunkte oder Fragen von mir gab, wurde mir durch die verantwortliche Redaktion alles höflich erklärt. Ich denke, es gab eigentlich nicht viele Besprechungen an sich, da ich mich an das Original gehalten habe und kaum etwas an dem Setting geändert habe.
MP: Hagiwara-sensei, was hat Sie während der Realisierung am meisten erfreut? Und gab es etwas, dass Sie besonders gerne gezeichnet haben?
Hagiwara: Das Nachzeichnen der Konturen der Figuren macht mir immer Spaß. Besonders Miyamura-kuns Haare und Wimpern habe ich mit einem Lächeln gezeichnet.
MP: HERO-sensei, Hagiwara-sensei, können Sie uns Ihre Lieblingsszene nennen und erklären, warum Sie sich gerade an diese so besonders erinnern?
HERO: Die Szene, wo sich die Füße unter dem Kotatsu bei Familie Hori verwickeln. Es hat mich begeistert, wie die kompliziert verwickelten Füße dreidimensional wurden.
© HERO, Daisuke Hagiwara / SQUARE ENIX CO., LTD.
Hagiwara: Der Antrag zu Weihnachten. In dieser Szene machen Hori-san und Miyamura-kun den nächsten Schritt in ihrer Beziehung. Auch beim Lesen des Originals blieb mir diese Szene besonders eindrucksvoll im Gedächtnis. Durch die vermischten Erinnerungen an die Freude, eine solche Szene zeichnen zu können und meine Verzweiflung beim Zeichnen des Manuskripts, ist es für mich eine noch eindrucksvollere Szene geworden.
© HERO, Daisuke Hagiwara / SQUARE ENIX CO., LTD.
MP: HERO-sensei, Hagiwara-sensei, wir sind am Ende unseres Interviews. Möchten Sie noch ein paar Worte an ihre deutschen Fans richten?
HERO: Ich empfinde es als Ehre, dass ihr über Ländergrenzen hinweg mit dieser Geschichte, welche ich als japanische Oberschülerin früher gezeichnet habe, vertraut seid.
Hagiwara: Ich denke, es ist ein Manga, der mit dem süßem und angenehm bitteren Geschmack, den man in der Jugend fühlt, vollgepackt ist. Dazu zählen etwa die Freuden im arglosen Alltag oder die Emotionen gegenüber Freunden und Geliebten. Es gibt keine größere Freude für mich als Zeichnerin, wenn euch dieses Werk erfreuen konnte, und wenn es nur ein bisschen war.
MP: Vielen Dank für Ihre Antworten.