Review zu Umi Sakurais „A Man and his Cat“ – Band 03
Zuletzt haben wir euch unsere Eindrücke zum ersten und zweiten Band von A Man and his Cat zusammengefasst, uns hat der Titel von Anfang an überzeugt. Ob das im Kern episodisch-angelegte Konzept auch weiterhin zu überzeugen weiß, klären wir im Folgenden auf.
Manga Cult hat den dritten Band Anfang Februar veröffentlicht, inzwischen ist der Titel also überall erhältlich. Das Werk wird hierzulande im Softcover-Großformat für 10,00 € pro Band herausgegeben. In dem fast 150 Seiten starken Gesamtumfang sind zwei Hochglanz-Farbseiten enthalten, für diese wurde besonders dickes Papier verwendet. Außerdem sind die beiden Coverinnenseiten bedruckt sowie das Frontcoverdesign und der Buchrücken mit Spotlack veredelt. Eine E-Book-Ausgabe ist zurzeit nicht angekündigt.
Inhaltsbeschreibung
Im Mittelpunkt der Handlung stehen, wie es der Titel bereits richtig vermuten lässt, ein Mann und sein Kater. Nach dem Tod seiner langjährigen Ehefrau hat sich der angejahrte Kanda zu Beginn der Geschichte dazu entschieden, ein Tier aufzunehmen. In einer städtischen Zoofachhandlung ist er schnell fündig geworden.
Während sich die meisten Menschen ein zierliches, junges Kätzchen wünschen, hat Kanda direkt den kugelrunden Kater ins Herz geschlossen und adoptiert. Seit er ihm den Namen Fukumaru gegeben hat, verbindet die beiden ein besonderes Band. Jeden Tag wachsen die Zwei mehr zusammen. In ihrem Alltag hat sich inzwischen eine Routine etabliert, sie kennen und lieben einander.
Im dritten Band wird das Zusammenleben von Kanda und Fukumaru weitergehend behandelt, Thema sind diesmal unter anderem Futterbettelei und die Faszination für Kartons – alle Katzenhalter werden hier definitiv ihren eigenen Stubentiger wiedererkennen. Außerdem muss sich der ältere Herr mit der Entscheidung einer Kastration beschäftigen.
Parallel zu diesen alltäglichen Geschichten wird in Band 03 die Vergangenheit des Gespanns aufgegriffen. Sowohl in die Kindheit von Fukumaru als auch in Kandas Arbeitsleben vor und kurz nach dem Tod seiner Frau sind erstmals genaue Einblicke gegeben. In diesem Zuge tritt zudem eine neue Figur auf, die ebenfalls schon bald – wenn auch unfreiwillig – einen tierischen Mitbewohner bekommt …
Visualisierung
Der Zeichenstil von Mangaka Umi Sakurai passt perfekt zu der Geschichte. Auf den ersten Blick wirkt die Optik simpel gehalten, erst bei genauem Hinschauen fällt die mühevolle Ausarbeitung auf. Einige Details sind bewusst vereinfacht dargestellt. Die Hintergrundgestaltung ist schlicht, zumeist ist Rasterfolie verwendet. Dennoch: vollkommen ausreichend, weniger ist hier tatsächlich mehr.
Innerhalb der Bebilderung ist besonderes Augenmerk auf die Mimik gelegt. Die verschiedenen Gesichtsausdrücke von Kanda und seinem vierpfotigen Gefährten Fukumaru sind stets ein Spiegel der inneren Gefühlswelt beider Figuren, mitunter ist das Ganze dabei aber etwas überspitzt dargestellt. Dadurch ist der Optik ein humoristischer Liebreiz verliehen.
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Damit niemand die sprichwörtliche Katze – oder hier den Kater – im Sack kaufen muss, stellt Manga Cult einige Innenseiten aus dem ersten Band kostenlos zur Ansicht bereit. Alternativ ist es möglich, im Handel des Vertrauens einmal vorsichtig durchzublättern – der Titel ist in der Regel nicht eingeschweißt. Das Anschauen vor Ort bietet zudem Gelegenheit, das Großformat auf sich wirken zu lassen.
Fazit
Weil sich der vierte Band der Reihe wegen Materialknappheit vom April in den Mai verzögert, ist aktuell noch genügend Zeit, die drei bisher erschienenen Bände von A Man and his Cat zu lesen – wir können Slice-of-Life-Fans, und insbesondere allen Katzenliebhabern, wirklich nur das (Weiter-)Lesen empfehlen. Die Geschichte besticht durch ausgesuchte Liebenswürdigkeit, ein richtiger Feel-Good-Titel. Trotz ernster Passagen weiß das Werk effektiv die eigene Stimmung zu heben.
Mit Band 03 wechselte die Publikation der Hauptkapitel im japanischen Original von Twitter zu Gangan Pixiv und Monthly Shounen Gangan, damit ist der Erzählung nun mehr Raum gegeben. Dies wirkt sich bereits jetzt merklich auf die inhaltliche Tiefe aus, in den vorliegenden Abschnitten wird sich genauer mit der Vergangenheit von Kanda und Kater Fukumaru beschäftigt. Auch bildtechnisch kann Mangaka Umi Sakurai ab diesem Teil freier arbeiten – die neu gewonnenen Möglichkeiten schöpft sie dabei direkt aus. Soweit der beste Band des Mangas, wie wir finden.
Abschließend bedanken wir uns bei Manga Cult für die unverbindliche Bereitstellung eines Belegexemplars.