Ersteindruck: „Verliebt in die Nacht“, Band 01
Seit Anfang Oktober ist mit Mio Nanaos Verliebt in die Nacht ein Titel erhältlich, der die Grenzen zwischen Shoujo und Josei verwischen lässt. Wir haben den Auftaktband, der im Übrigen mit ShoCo Card in Erstauflage ausgeliefert wird, einmal genauer angeschaut.
Die Autorin und Zeichnerin ist hierzulande durch einige wenige Einzelbände wie Darum Liebe und Suiren bekannt. TOKYOPOP publiziert nun eine Reihe der Künstlerin. Diese umfasst bereits sechs Bände in Japan – ein Abschluss ist bisher nicht angekündigt, weswegen davon auszugehen ist, dass der Titel noch einige Zeit weiterlaufen wird.
Man wird recht schnell in die Handlung geworfen, so muss die 17-jährige Yoru nun alleine mit Dienstmädchen Tomiko und Hauskater Tama leben, da ihr Großvater verstorben ist. Die Bedingung, dass sie das zuvor bewohnte Grundstück behalten darf: Sie muss den 27-jährigen Akito, ein inzwischen attraktiver Anwalt aus ihren Kindertagen heiraten. Doch schnell entsteht ein Missverständnis zwischen den beiden Frischverliebten.
Außerdem wird der erwähnte Familien-Kater, Tama, von einer mysteriösen Aura umgeben. Es stellt sich heraus, dass dieser ein Nekomata, eine Art Yokai zu sein scheint – doch welche weiteren Geheimnisse verbirgt er? Und wie steht es um die Protagonisten: Werden die beiden noch zueinander finden und das vorhandene Problem lösen können? Die Reihe wird im weiteren Verlauf sicherlich auch diese Fragen behandeln. Der Auftakt gibt zunächst einen allgemeinen Überblick.
Die Story wirkt durch die Verbindung der übernatürlichen Elemente anfangs leider etwas erzwungen, anders und erscheint etwas holprig, da der Leser die Zusammenhänge nur schwierig verstehen könnte. Dennoch fängt sich die Handlung zügig und alles beginnt, etwas mehr Sinn zu machen.
Beide Charaktere durchlaufen im ersten Band mehrmals einen Umschwung, da beide in einem Gefühlschaos sind und denken, dass der jeweils andere sie nicht ausstehen kann. Missverständnisse sind entsprechend vorprogrammiert. Obwohl beide sich zueinander hingezogen fühlen und sie verstehen möchten, was in dem anderen vor sich geht. Das Missverständnis, dass es zwischen Yoru und Akito gibt, belastet die Beziehung der beiden zusätzlich. Dennoch machen sie emotional Fortschritte und merken Stück für Stück, wie sie mit der Situation am besten umgehen sollen.
Der Zeichenstil ist schön, so werden recht häufig gezeichnete Hintergründe eingebracht und diese sind gerne detailreich. Die Charaktere wechseln im Werk sehr oft die Mimik, dabei jedoch werden sämtliche Gesichtsausdrücke gut getroffen und sind passend zur Story umgesetzt. Natürlich gibt es auch romantische Momente, bei denen die Protagonisten niedlich oder beschämt dargestellt werden und man an dem Werk durchaus erkennt, dass es sich im Kern um einen Shoujo handelt.
Das Preis- und Leistungsverhältnis des Bandes passt perfekt und die zusätzliche ShoCo Card ist ein nettes Extra, das sicherlich einen zusätzlichen Anreiz zum Erwerb darstellt. Der Band kostet 6,99 Euro. Da die Reihe in Japan mit bisher sechs Bänden noch läuft, ist jedoch nicht absehbar, wie diese endet und ob sie den teilweise holprigen Anfang verbessert. Mittels der Leseprobe kannst du selbst einen Blick in die Geschichte werfen.
Wir bedanken uns bei TOKOPOP für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars.