Review zu Mayo Tsurukames „Ein perfekter Antrag“
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Egmont Manga veröffentlicht jeden Monat neue Boys-Love-Manga. Mit den Mai-Novitäten ist hierzulande vor Kurzem der Einzelband Ein perfekter Antrag erschienen, Mangaka Mayo Tsurukame feiert damit ihr Deutschland-Debüt. Wir haben uns das Werk für euch etwas genauer angeschaut.
In dem etwas mehr als 200 Seiten starken Gesamtumfang ist eine Hochglanz-Farbseite enthalten. Für das Softcover im Standardtaschenbuchformat ist ein Preis von 8,00 € angesetzt. Die E-Book-Fassung ist mit 6,99 € etwas kostengünstiger, diese papierlose Ausgabe ist seit dem 10. Mai bei allen gängigen Online-Stores verfügbar. Der Verlag empfiehlt die Geschichte ab 16 Jahren.
Inhaltsbeschreibung
Schon seit fünf Jahren arbeitet sich Hirokuni als kleiner Angestellter fast zu Tode, nahezu täglich arbeitet er 16 Stunden – selbst am Wochenende und Feiertagen schuftet er hart, seit Jahren hat er daher schon nicht mehr richtig durchgeschlafen. Karoshi, Tod durch Überarbeitung, droht. Sein Vorgesetzter hält ihn und seine Kollegen unterdessen systematisch klein. Sie sollen gar nicht auf die Idee kommen, die Firma zu wechseln.
Als Hirokuni eines Abends vor Erschöpfung beinah auf der Straße zusammenbricht, trifft er auf den attraktiven Kai. Die beiden Männer haben sich zuletzt vor über zehn Jahren als Kinder gesehen – damals haben sie gescherzt, einander mal zu heiraten. Eigentlich hatte Hirokuni diese Zeit längst vergessen, aber jetzt kehren die gesamten Erinnerungen aus der gemeinsamen Kindheit wieder zurück.
Kai ist allerdings nicht zufällig da, er wurde gezielt zu Hirokuni geschickt. Wegen gewissen Umständen hat Kai aktuell keine Bleibe. Er ist obdachlos geworden und hofft nun, bei seinem Freund aus alten Tagen unterzukommen. Wenn auch nur bedingt begeistert, stimmt dieser schließlich zu. Hirokuni hat jedoch nicht damit gerechnet, dass Kai ihm nur kurze Zeit später gesteht, homosexuell und obendrein noch immer in ihn verliebt zu sein …
Visualisierung
Der Zeichenstil von Mangaka Mayo Tsurukame ist einfach wie schön. Ordentlich gezogene Linien formen die Umrisse, die mit verschiedenen Rasterfolien ausgestaltet sind. Vereinzelt verleihen schwarze Flächen die notwendigen Kontraste. Hintergründe sind kaum beziehungsweise nur minimalistisch bearbeitet, beim Lesen fällt das nicht auf – die gesamte Aufmerksamkeit liegt auf der Geschichte im Vordergrund.
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Teaser zur japanischen Drama-CD zu Ein perfekter Antrag
Dank dem Seitenaufbau ist ein dynamischer Lesefluss gewährleistet, der das Vorankommen innerhalb der Erzählung nicht behindert. Sicherlich trägt auch die hervorragende Bild-Text-Balance zu diesem Eindruck bei. Im Verlauf des Werks sind zudem kürzere Erotikpassagen zu erwarten – in der Darstellung beschränken sich diese auf das Gröbste. Die sekundären Geschlechtsmerkmale sind so nur angedeutet, der Intimbereich bedeckt.
Egmont Manga stellt allen Interessierten eine kostenlose Leseprobe bereit. Diese umfasst mit 24 Seiten einen Großteil des ersten Kapitels, in der japanischen Preview ist außerdem die erwähnte Farbseite zu sehen. Das Inhaltsverzeichnis ist in der deutschsprachigen Ausgabe schwarz-weiß gedruckt. Alternativ kann im Handel vor Ort behutsam reingeschaut werden, das Taschenbuch ist nicht eingeschweißt.
Fazit
Auf den ersten Blick scheint es sich bei Ein perfekter Antrag um einen ganz gewöhnlichen Boys-Love-Titel zu handeln, und in der Tat trifft das in gewisser Weise zu – das zugrundeliegende Setting ist genreerfahrenen Fans sicherlich nicht unbekannt. Gewisse Stereotypen aus dem Segment, wie Kais übergriffige Annäherung zu Beginn, sind ebenfalls nicht ausgelassen. Allerdings ist die inhalts- wie erzähltechnische Inszenierung darüber hinaus sehr gelungen.
Mangaka Mayo Tsurukame thematisiert sowohl die Entwicklung der Beziehung als auch Hirokunis berufliche Situation. Dabei überwiegt letzteres etwas, wie wir finden. Das Werk hat in Bezug auf das toxische Arbeitsleben gewichtige Botschaften, die wir in dieser Form wirklich nicht erwartet haben. Wenngleich es der Geschichte Richtung Ende bedauerlicherweise an Raum zur weiteren Entfaltung fehlt, hat uns der Manga insgesamt betrachtet dennoch ausgesprochen gut gefallen.
Insofern können wir den Einzelband trotz kleinerer Schwächen dem interessierten Boys-Love-Publikum nahezu bedenkenlos empfehlen, Genre-Neugierige sind mit Ein perfekter Antrag unserer Meinung nach gut beraten – mit kurzen Erotikszenen zum Schluss ist hier zu rechnen, die Darstellung ist jedoch nicht sonderlich explizit.
Abschließend bedanken wir uns bei der Redaktion von Egmont Manga *WERBUNG für das unverbindliche Zuschicken eines Belegexemplars.