Review zu „Play it Cool, Guys“ Band 02
Mit Play it Cool, Guys ist Ende März eine neue Comedy-Reihe auf Deutsch gestartet. Unser Ersteindruck fiel soweit positiv aus. Ob das zuletzt gesetzte Niveau gehalten werden kann, haben wir uns anhand der jüngst erschienenen Fortsetzung etwas genauer angeschaut. Im Folgenden berichten wir von unseren Gedanken zum weiteren Verlauf der Geschichte.
Hayabusa veröffentlicht Play it Cool, Guys als Großformat in Vollfarbe. Der rund 140 Seiten starke zweite Band ist zum 28. Juni in den Handel gekommen. Die einzelnen Schriftzüge und Bildelemente auf dem Frontcover sind geprägt produziert, mit dem Finger lässt sich diese haptische Hervorhebung leicht erfühlen. In Erstauflage liegt außerdem eine SNS Card bei. Während die Printausgabe 15,00 € kostet, ist das E-Book mit 9,99 € um rund ein Drittel günstiger.
Inhaltsbeschreibung
In Play it Cool, Guys stehen vier attraktive junge Männer im Mittelpunkt. Sie alle vermitteln den Eindruck, perfekt zu sein – doch in Wahrheit sind sie furchtbar tollpatschig. Egal, wie super alles zu laufen scheint, irgendetwas passiert einfach immer. Jeder der Vier hat dabei über die Zeit eine mehr oder weniger erfolgreiche Strategie entwickelt, mit der eigenen Ungeschicklichkeit umzugehen.
Während es der Student Hayate vorzieht, sich zu schämen und Selbstkritik zu üben, behauptet Oberschüler Shun kurzerhand, dass er das alles natürlich absichtlich mache. Der Angestellte Takayuki geht unterdessen über alle Missgeschicke stillschweigend hinweg und Fachhochschulstudent Soma reagiert mit einem herzlichen Lachflash. Sie alle haben gemeinsam, dass sie mit ihrem ungeschickten Auftreten unwillkürlich die Laune der Menschen um sie herum heben.
Nachdem die Handlungsstränge im ersten Band zunächst überwiegend getrennt voneinander erzählt wurden, haben sich die vier Hauptfiguren inzwischen kennengelernt. Durch ihren Hang zum Chaos und ein Café als regelmäßiger Treffpunkt sind sie sozial miteinander verbunden. Zwischen ihnen entwickelt sich schnell eine gute Bekanntschaft. Die jungen Männer unterstützen sich bei verschiedenen Gelegenheiten gegenseitig, diverse Pannen bleiben aber auch dabei nicht aus …
Visualisierung
Das Werk ist zwar komplett in Farbe, die eigentlichen Panels sind jedoch eher dezent koloriert. Nur für den sehr breiten Randbereich ist merklich viel Farbe aufgewandt. Somit lassen sich bereits mit einem einfachen Blick auf den Buchschnitt die einzelnen Episoden mühelos erkennen. Jedes Kapitel legt Fokus auf einen anderen Farbton, besonders bei der Hintergrundgestaltung macht sich das entsprechend bemerkbar.
Im Allgemeinen ist der Zeichenstil recht minimalistisch, lässt gleichzeitig aber nichts vermissen. Durch die farbige Aufmachung sind die vier Protagonisten mit ihrem jeweiligen Style gut in Szene gesetzt. Sie alle mögen in ihrem Handeln unglaublich ungeschickt sein, dennoch sind sie sehr attraktiv. Ihre modische Ader hebt Mangaka Kokone Nata perfekt hervor. Die geradezu verblüffende Diskrepanz zwischen dem (nahezu) makellosen Aussehen und dem erklärten Auftreten ist der Kern der Geschichte. Optik und Inhalt spielen hier geschickt zusammen.
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Hayabusa hat den Release aufgrund des enthaltenen Extras eingeschweißt. Entsprechend ist es in der Regel nicht möglich, im Handel vor Ort reinzublättern. Allerdings wird Interessierten eine kostenlose Online-Leseprobe zur Verfügung gestellt, diese umfasst das gesamte erste Kapitel. Das obige Video ist ein Trailer zu der angekündigten Anime-Adaption, dieser zeigt beispielsweise die Charakterdesigns.
Fazit
Der zweite Band führt das aus dem Auftakt bekannte Konzept im Prinzip nahtlos fort. Die vier jungen Männer sind inzwischen alle miteinander bekannt und treffen im Verlauf der weiteren Geschichte immer wieder aufeinander, peinliche Situation sind da vorprogrammiert. Der Comedy-Faktor vervielfacht sich dadurch aber leider nur bedingt. Stattdessen hat sich unsere Befürchtung, dass sich das Schema der Reihe über die Zeit etwas abnutzen könnte, bestärkt. Zum Glück verspricht eine neue Figur ein wenig neue Dynamik.
Einige der zahlreichen Gags sind durchaus gut inszeniert und können beim Lesen ein Schmunzeln hervorbringen, doch es geht im Gegensatz zu Band 01 leider nicht darüber hinaus. Das Ganze ist für uns persönlich schon jetzt etwas zu repetierend geworden, auch wenn die Protagonisten auf ihre eigene Art allesamt unglaublich liebenswert sind. Es empfiehlt sich gegebenenfalls, die Kapitel wie im japanischen Original-Release separat mit ein paar Tagen Abstand voneinander zu genießen. Trotz der Eintönigkeit im Storytelling ist Play it Cool, Guys zur Zerstreuung vom Alltag geeignet, man kann das Werk durchaus als Feel-Good-Titel beschreiben.
Mit Blick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis ist allerdings eine individuelle Abwägung zu treffen: Einerseits überzeugt die Produktion durch die gebotene Papierdicke, den qualitativen Druck in Vollfarbe und das Großformat, andererseits ist der Gesamtumfang seitentechnisch wie inhaltlich recht überschaubar. Wenn man sich selbst etwas gönnen möchte und das grundlegende Setting schätzt, sind die 15,00 € für die Printversion sicherlich nicht unbedingt schlecht investiert. Zum einmaligen Lesen raten wir hingegen eher zur kostengünstigeren E-Book-Fassung.
Abschließend bedanken wir uns bei Hayabusa für die unverbindliche Bereitstellung eines Belegexemplars.