Review zu „Fuchsrot wie die Eifersucht“
Mit Fuchsrot wie die Eifersucht feierte Mangaka Machi Suehiro vor wenigen Wochen ihr Deutschland-Debüt. Wir haben den neuen Boys-Love-Titel gelesen und berichten euch hier von unseren Eindrücken zu dem Werk.
Obwohl TOKYOPOP den Einzelband offiziell erst zum 14. September veröffentlicht hat, gilt die Erstauflage samt dem limitierten Miniprint schon jetzt als verlagsvergriffen. Der Release wartet mit einem Gesamtumfang von rund 190 Seiten sowie mit bedruckten Cover-Innenseiten auf. Für das Taschenbuch ist ein Preis von 8,00 € angesetzt. Ob in Zukunft noch eine E-Book-Ausgabe folgt, ist aktuell nicht bekannt.
Inhaltsbeschreibung
Nach seinem Oberschulabschluss zieht Akiha weg vom Land. In der Großstadt hat der 18-Jährige nun zwei Ziele: Studieren und die Aufhebung des auf ihm lastenden Fluchs. Schon seit Generationen wird seine Familie von einem Geist heimgesucht: Sobald Akiha irgendwie durcheinander ist, ergreift ein Fuchsdämon von ihm Besitz. Dadurch ändert sich Akihas gesamtes Wesen schlagartig, zudem wachsen ihm zwei Fuchsohren und ein flauschiger Schweif.
Vor diesem Hintergrund konnte der schüchterne Jugendliche bislang keine Freundschaften knüpfen. Mit seinem neuen Lebensabschnitt möchte er das jetzt endlich ändern. Um den Fluch zu bekämpfen, setzt er auf die Hilfe von entfernten Verwandten, bei denen er zugleich unterkommt. Seine Gastgeber führen einen Tempel und sind mit diversen Arten von spirituellen Erscheinungen bestens vertraut.
Allerdings finden auch sie keine Lösung für Akihas Problem. Lediglich der jüngste Sohn des Priesters, der etwa gleichaltrige Yukuri, scheint Einfluss auf den Fuchs nehmen zu können. Der Dämon fühlt sich zu dem attraktiven Yukuri hingezogen – dieser scheint nicht gänzlich abgeneigt. Doch da hat Akiha als Mensch ebenfalls ein Wörtchen mitzureden …
Zeichenstil
Die Optik von Fuchsrot wie die Eifersucht ist modern gehalten. Mangaka Machi Suehiro setzt ihre Figuren mit dünn gezogenen Außenlinien dynamisch in Szene. Im Vorder- und Hintergrund sind vor allem Rasterfolien zur weiteren Gestaltung genutzt. Durch die Größe der einzelnen Panels wird in Verbindung mit der überschaubaren Textmenge schnell ein reger Lesefluss geschaffen.
Im Rahmen eines Bonus-Kapitels schlafen die beiden Protagonisten schließlich miteinander. Die Darstellung dahingehend ist angenehm zurückhaltend: Nur wenige Male ist der Intimbereich zu sehen – jeweils mit kleinen weißen Strichen. Trotz dieser „Zensur“, die mit der japanischen Originalausgabe identisch sein dürfte, ist das Geschehen ohne Probleme zu erkennen. Die vom Verlag gegebene Altersempfehlung von ab 16 Jahren ist nachvollziehbar.
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TOKYOPOP stellt für Interessierte eine Online-Leseprobe bereit. Auf etwa 40 Seiten kann damit das komplette erste Kapitel kostenlos gelesen werden. Im Handel kann in der Regel nicht reingeblättert werden – wegen des beiliegenden Miniprints ist die Veröffentlichung eingeschweißt.
Fazit
Inhaltlich verläuft das Ganze ohne größere Überraschungen. Nachdem das grundlegende Setting erklärt ist, entwickelt sich die Beziehung zwischen Akiha und Yukuri rasant. Die fünf Kapitel bieten dabei leider nicht ausreichend Raum, um eine besonders tiefgreifende Story zu erzählen. Nach Abschluss bleiben somit einige kleinere Fragen offen. Dennoch ist die Umsetzung im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten so weit gelungen.
Die grundlegende Idee bietet unserer Meinung nach weiteres Anschlusspotenzial. In Japan wurde dieses bereits für ein Spin-off namens Aimai na Wolf genutzt. Der Einzelband dreht sich um einen Kommilitonen der beiden. Ob die Side Story ebenfalls auf Deutsch veröffentlicht wird, ist unbekannt – wir würden uns die Lizenzierung aber wünschen.
Geboten wird also ein zarter Boys-Love-Manga mit einem Hauch Fantasy und Erotik. Letztere hätte es für unseren Geschmack zwar nicht unbedingt gebraucht, die Einbindung von Sex im Rahmen eines Bonus-Kapitels ist für Interessierte aber sicherlich nicht zwangsweise schlecht. Trotz leichtem Smut am Ende ist Fuchsrot wie die Eifersucht tendenziell als recht einsteigerfreundlich zu bezeichnen.
Der Einzelband punktet vor allem durch die modern angelegte Bebilderung sowie die attraktiven Charakterdesigns und den dynamischen Lesefluss. Es fällt leicht, die Geschichte ohne Unterbrechung am Stück zu lesen. Weil die Handlung in ihrem Aufbau nicht nach voller Konzentration verlangt, ist das Lesen selbst nach einem stressigen Tag noch gut zu meistern. Fans von Werken wie THEO und Die Natur einer reinen Seele dürften auch hier zufrieden sein.
TOKYOPOP Deutschland hat diesen Artikel freundlicherweise mit einem entsprechenden Belegexemplar unterstützt.