Review zu „Light of my Life“
Sowohl Fuuko Minami als auch Takiba könnten Boys-Love-Fans hierzulande bereits für Korsar der Liebe beziehungsweise Ich will dich heute Nacht! bekannt sein. Mit Light of my Life wurde nun ein gemeinsames Werk der beiden auf Deutsch veröffentlicht. Wir haben uns den Manga genauer angeschaut, im Folgenden berichten wir von unseren Eindrücken dazu.
Hayabusa hat den rund 190 Seiten starken Einzelband zum 25. Oktober 2022 auf den Markt gebracht. Farbseiten sind nicht zu erwarten, in Erstauflage liegt allerdings eine SNS Card als Extra bei. Zudem sind der Schriftzug und das Verlagslogo auf dem Frontcover und Buchrücken jeweils mit Spotlack veredelt. Die Printausgabe kostet 8,00 €, das E-Book ist für 6,99 € bei allen gängigen Plattformen erhältlich.
Inhaltsbeschreibung
Minagi und Aki haben zusammen die Oberschule besucht. Schon früh im Leben schienen ihre Karrierewege fest: Während der dunkelhaarige Aki eine Laufbahn als Profi-Fußballer anstrebte, war Minagi eine Zukunft als Mediziner sicher. Doch einige Jahre später ist alles anders gekommen: Nach dem Tod seines Großvaters hat Aki den Friseursalon der Familie übernommen.
Auch Minagi hat seinen Traum verworfen. Stattdessen arbeitet das Genie nun als Host in einem angesagten Nachtclub. Obwohl er in dieser Tätigkeit voll aufgeht, versteht sein ehemaliger Klassenkamerad absolut nicht, wie es überhaupt zu dieser plötzlichen Entscheidung gekommen ist. Schließlich wollte Minagi schon immer Arzt werden.
Nachdem Minagi aufgrund seiner Tätigkeit als Host keine Wohnung findet und gezwungen ist, bei Aki einzuziehen, wird die Schulzeit der beiden noch einmal neu aufgerollt. Im Zuge dessen kommt der Grund für Minagis plötzlichen Sinneswandel zum Vorschein …
Visualisierung
Während Fuuko Minami die erklärte Story geschrieben hat, war Takiba mit der bildlichen Umsetzung betraut. Die Linienführung ist ordentlich, auch der Umgang mit den verschiedenen Rasterfolien entspricht dem gewohnten Standard. Beim Charakterdesign ist wenig Spektakuläres geboten, die Figuren orientieren sich an dem üblichen Schönheitsideal.
Herausgeber Hayabusa wirbt auf der Buchrückseite mit einem unzensierten Release. Das ist in der Tat gegeben: Für die vorliegende Fassung wurden die in der japanischen Version enthaltenen Bearbeitungen im Intimbereich entfernt. Dabei weicht der Detailgrad von Panel zu Panel ab – stellenweise sind so lediglich ungefähre Konturen beziehungsweise eine Art Silhouette zu sehen. Vereinzelte Schatteneffekte gefallen dahingegen. Feinheiten auf Niveau von Atami Michinokus Caligula's Love bleiben insgesamt aus.
Stilistisch ist das Werk ohne weiteres der Ich will dich heute Nacht!-Mangaka zuzuordnen. Wer sich einen eigenen Eindruck von der Bebilderung verschaffen möchte, kann dafür die kostenlose Online-Leseprobe heranziehen. Im Handel vor Ort kann in der Regel nicht reingeblättert werden, der Release ist aufgrund der Altersempfehlung von ab 18 Jahren standardmäßig eingeschweißt.
Fazit
Inhaltlich weiß Light of my Life leider kaum zu überzeugen. Der zugrundeliegende Konflikt ist schnell zu durchschauen. Auch das Setting ist unserer Meinung nach wenig innovativ: Das Kindheitsfreunde- und Mitbewohner-Trope ist innerhalb des Boys-Love-Segments inzwischen weit verbreitet und lässt an dieser Stelle neuen Schwung deutlich vermissen. Ebenso genretypisch ist der geradezu obligatorisch erscheinende Einbezug von Erotik-Szenen, die die eigentliche Geschichte nur wenig bereichern.
Der Zeichenstil von Takiba ist dagegen in Ordnung, wenngleich sicherlich kein in Erinnerung bleibendes Highlight. Hayabusa hat für die deutschsprachige Ausgabe unzensiertes Bildmaterial verwenden können, diesen Vorteil gegenüber der Originalausgabe schätzen wir sehr. Allerdings sind die Details im Intimbereich trotz dessen recht überschaubar, sodass die Smut-Szenen alleine nicht für eine Empfehlung unsererseits genügen.
Mit Blick auf das Einzelband-Format kann Light of my Life selbstverständlich trotzdem zur kurzweiligen Unterhaltung gelesen werden. Dem Werk sollte dabei jedoch – wie wir finden – mit entsprechenden Erwartungen begegnet werden, um große Enttäuschungen von vornherein zu vermeiden.
Abschließend bedanken wir uns bei Hayabusa für die unverbindliche Bereitstellung eines Belegexemplars.