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Tatsuki Fujimoto ist inzwischen vor allem für Chainsaw Man bekannt. Bevor in Japan der zweite Part des Shounen-Hits gestartet ist, hat der Mangaka mit Look Back eine Kurzgeschichte veröffentlicht. Diese ist seit wenigen Monaten bei Egmont Manga auf Deutsch erhältlich. Wir haben den Einzelband gelesen und berichten im Folgenden von unseren Eindrücken dazu.
Der Berliner Verlag hat den rund 140 Seiten umfassenden Manga offiziell zum 12. Oktober 2022 in den Handel gebracht. Für den Druck ist hochwertiges Papier verwendet worden. Außerdem wartet der Release mit einer großformatigen Aufmachung und dezenter Spotlack-Veredelung auf. Mit letzterer sind vor allem die Schriftzüge auf dem Frontcover und Buchrücken aufgehübscht. Look Back kostet 10,00 € in Print beziehungsweise 8,99 € als E-Book.
Inhaltsbeschreibung
Die Grundschülerin Fujino fertigt jede Woche einen Kurz-Manga für die Schülerzeitung an. Von ihrer Klasse wird sie dafür bewundert, natürlich ist das junge Mädchen entsprechend stolz auf das ihr zukommende Lob. Als Kyomoto, eine komplett zurückgezogen lebende Mitschülerin, jedoch ebenfalls mit dem Zeichnen beginnt, entbrennt für Fujino ein Konkurrenzkampf.
Weil sie anerkennen muss, dass Kyomotos Zeichnungen qualitativ besser sind, hängt sich Fujino richtig rein: Mit der Hilfe von Anleitungen und Tipps aus Fachbüchern möchte sie ihren Stil verfeinern. Bis zur Mitte der sechsten Klasse hat sie nichts anderes als Manga im Kopf, vernachlässigt die Schule und ihr Sozialleben. Als Fujino das Zeichnen danach beinahe schon für immer aufgeben wollte, trifft sie zum ersten Mal auf Kyomoto.
Aus dieser Begegnung entwickelt sich schließlich eine inspirierende Freundschaft. Als Duo gewinnen die beiden im Alter von nur 13 Jahren einen Manga-Wettbewerb. Sechs weitere gemeinsame Werke folgen, eine Serie ist im Prinzip schon beschlossene Sache. Bis Kyomoto eine Entscheidung trifft …
Visualisierung
Ein Highlight von Look Back ist die Optik. Obwohl die verschiedenen Zeichnungen in ihrer Wirkung zunächst einmal naturalistisch anmuten, hat der Mangaka gezielt verschiedene Techniken eingebracht – von den Kritzeleien der 4-Panel-Comics von Fujino über Alltagsdarstellungen bis hin zu groben Schraffuren. Die Atmosphäre wird mit dieser stilistischen Bandbreite jeweils individuell beeinflusst.
Auch darüber hinaus fällt das kontrollierte Storytelling auf der Bildebene positiv auf. Ein Blick auf das Arrangement der verschiedenen Seiten zeigt, dass wohl weder die Aufteilung noch die Dialoge und sonstige Texttafeln dem Zufall überlassen wurden. Der Zeichner versteht das Handwerk der Inszenierung. Ihm gelingt der Ausdruck ohne Worte, hier im Besonderen.
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Im Handel ist der Manga nicht eingeschweißt, vorsichtiges Hineinschauen sollte in der Regel also problemlos möglich sein. Alle Interessierten können sich zudem mittels der kostenlosen Online-Leseprobe einen eigenen Eindruck verschaffen. Die verlinkte Preview umfasst die ersten zwanzig Seiten.
Fazit
Im Gegensatz zu Fire Punch und Chainsaw Man präsentiert Tatsuki Fujimoto mit Look Back eine weitestgehend realistisch angelegte Geschichte. Trotz der überschaubaren Länge von etwa 140 Seiten wird unsererseits nichts vermisst. Die Handlung nimmt exakt den Raum ein, den sie benötigt. Stellenweise verzichtet der Mangaka komplett auf Texte und erzählt durch reine Bildabfolgen.
Der Story ist dennoch einfach zu folgen, bei dem Werk im Gesamten ist dagegen Raum für Interpretation. Auf diese Weise ist ein Weg gefunden, den Manga weder kryptisch noch oberflächlich wirken zu lassen. Auch zeichnerisch ist Look Back durchaus gelungen. Nicht unbedingt etwas für alle Chainsaw Man-Fans, aber ein sehr solider Oneshot aus dem Drama- und Slice-of-Life-Spektrum, der sicherlich zum mehrmaligen Lesen einlädt.
Abschließend bedanken wir uns bei der Redaktion von Egmont Manga *WERBUNG für das unverbindliche Zuschicken eines Belegexemplars.
