Ersteindruck zu „My Younger Senpai“
Nach Toxic Love Affair hat TOKYOPOP mit My Younger Senpai einen weiteren ab 18 Jahren empfohlenen Girls-Love-Titel lizenziert. Wir haben den Auftaktband inzwischen gelesen und berichten im Folgenden von unseren Eindrücken.
Band 01 des Vierteilers ist offiziell seit August 2023 im deutschsprachigen Handel. Zum Preis von 8,50 € (Print) beziehungsweise 5,99 € wird ein Gesamtumfang von rund 170 Seiten geboten. Bei der gedruckten Ausgabe handelt es sich um ein reguläres Softcover im Standard-Taschenbuchformat. Farbseiten oder anderweitige Extras sind nicht zu erwarten.
Inhaltsbeschreibung
Seit ihrer Jugend ist Nanasawa in ihre (ehemalige) Senpai Seto, ihre ein Jahr ältere Mitschülerin, verliebt. Die beiden besuchten gemeinsam den Filmklub. Zu einem Liebesgeständnis ist es dabei nie gekommen. Heute ist Nanasawa 25 Jahre alt, der Kontakt ist abgebrochen. Zuletzt haben sich die Frauen vor drei Jahren gesehen – auf der Hochzeit von Seto.
Entsprechend überrascht ist Nanasawa, als sie eines Tages plötzlich eine Handynachricht von ihrer großen Liebe, die sie nie vergessen konnte, erreicht. Seto lädt zu einem gemeinsamen Cafébesuch am Wochenende ein. Bei dem Treffen erfährt Nanasawa, dass ihre Senpai gerade Scheidung eingereicht hat. Sie wurde betrogen und hat der Liebe abgeschworen.
Überwältigt von diesen Neuigkeiten, betrinkt sich Nanasawa. Als sie im Park wieder zu sich kommt, muss sie feststellen, dass sie zehn Jahre in die Vergangenheit zurückversetzt wurde. Natürlich dauert es daraufhin nicht lange bis sie, im Körper ihres Gegenwarts-Ichs, auf Seto trifft. Das scheint die perfekte Gelegenheit, die Beziehung zu ihrer (damaligen) Senpai noch einmal von vorne zu beginnen. Die 15-jährige Nanasawa, die parallel dazu weiter existiert, sieht diese Annäherung jedoch gar nicht gerne …
Zeichenstil
Mangaka Fuki Hinohara hat sowohl die Handlung geschrieben als auch die Bebilderung verantwortet. Stilistisch zeichnet sich My Younger Senpai durch eine saubere, moderne Optik aus. Die Charakterdesigns sind rundlich mit großen Augen und, im Fall von Seto, Brüsten. Qualitativ ist die Umsetzung keinesfalls schlecht, aber ohne Wiedererkennungswert.
Zentrale Stärke ist der Lesefluss. Großflächige Panels sorgen fortlaufend dafür, dass die Geschichte mit der nötigen Dynamik läuft. Auch darüber hinaus gestaltet sich der Seitenaufbau als ordentlich. Bei den Hintergründen ist minimalistisch gearbeitet, während des Lesens fällt das nicht auf – der Blick wird stattdessen auf andere Regionen gelenkt. Ganz explizite Inhalte sind in Band 01 allerdings (noch?) nicht enthalten.
Wegen der Altersempfehlung von ab 18 Jahren ist der Release eingeschweißt. Damit ist es in der Regel nicht möglich, im Handel vor Ort reinzublättern. TOKYOPOP stellt Interessierten dafür eine kostenlose Online-Leseprobe bereit. Etwas mehr als diese rund zehn Seiten sind in der Preview zur japanischen Originalausgabe zu sehen.
Fazit
Im vorliegenden Auftaktband geht es primär darum, die Figuren und die Prämisse rund um die Zeitreise vorzustellen. Während die Gefühle der in die Vergangenheit zurückversetzten Protagonistin von Beginn an klar sind, ist das Verhältnis aus der Sicht von Seto noch unbestimmt. Für einen zusätzlichen Twist sorgt, dass Nanasawa quasi mit sich selbst beziehungsweise ihrem jüngeren Ich konkurriert.
Wie bei der Altersempfehlung von ab 18 Jahren zu erwarten, ist My Younger Senpai weniger zahm als manch andere Genre-Vertreter. Über den Verlauf hinweg gibt es einige Szenen, die die durch ihre pure Größe ohnehin betonten Brüste von Seto noch einmal zusätzlich hervorheben. Auf (komplett) nackte Tatsachen ist – zumindest in Band 01 – zwar weitestgehend zu verzichten, dennoch kann bei dem Ganzen von einer Art Soft-Hentai gesprochen werden. Die Inszenierung zielt klar auf Erotik ab.
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Dementsprechend ordnen wir das Werk auch ein. Wer Reihen wie Toxic Love Affair oder Die werte Lady lässt sich gern den Hintern versohlen mag, ist hier sicherlich nicht schlecht beraten. Inwiefern die eigentliche Handlung taugt, verbleibt noch abzuwarten – das kann nach den ersten sechs Kapiteln kaum beurteilt werden.
TOKYOPOP Deutschland hat diesen Artikel freundlicherweise mit einem Belegexemplar unterstützt.