Egmont Manga veröffentlicht Statement zur Nachdruckpolitik
Herausgeber Egmont Manga hat jüngst ein Statement zur eigenen Nachdruckpolitik veröffentlicht. Fans erhalten damit einen transparenten Einblick in brancheninterne Hintergründe, die mitunter auch andere Verlage betreffen.
Via Social Media erklärte das Berliner Label, warum sich Nachdrucke nicht in jedem Fall realisieren lassen. Zentral seien vor allem drei Faktoren. Neben der Vertragslage gilt es Einschränkungen in der Logistik und Finanzierung zu bedenken: Einerseits sind Lagerkapazitäten nur begrenzt verfügbar, andererseits sind die monatlichen Ressourcen für Nachproduktionen limitiert.
Als Unternehmen hat Egmont Manga, bereits der Belegschaft wegen, die Verantwortung, wirtschaftlich zu handeln. Zu deckende Kosten ergeben sich dabei nicht nur aus dem Nachdruck selbst, sondern auch aus der Lagerung von Beständen, die (über längere Zeit hinweg) nicht abgesetzt werden können. Durch interne Prüfungen werden jedoch regelmäßig verschiedene Möglichkeiten zur Verfügbarmachung vergriffener Bücher evaluiert.
Im genauen Wortlaut heißt es:
Es gibt leider Nachdrucke von Serien, die wir euch derzeit nicht bieten können. Denn ob ein Manga nachgedruckt wird oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
• Verträge mit Lizenzpartner*innen
• Verfügbare Lagerplätze
• Monatlich begrenzte Ressourcen für Nachdrucke
Wir veröffentlichen seit 30 Jahren Manga und können natürlich nicht alle Serien, die wir je veröffentlicht haben, dauerhaft lieferbar halten. Bevorzugt nachgedruckt werden erfolgreiche oder noch laufende Reihen, denn obwohl wir alle mit viel Leidenschaft und persönlichem Interesse bei Egmont arbeiten, sind wir als Unternehmen trotzdem ökonomischen Zwängen unterworfen.
Bleibt der Nachdruck einer (teilweise auch laufenden) Reihe längere Zeit aus, dann liegt das nicht daran, dass wir euch ärgern wollen. Die häufigsten Gründe dafür sind meist folgende:
1. Wir haben keine Lizenz mehr für den Titel/die Reihe
Das ist bei den von euch oft gewünschten Titeln GTO, Tsubasa Reservoir Chronicle oder Prison School der Fall. Somit ist ein Nachdruck ausgeschlossen und die Lizenz müsste erst von uns oder einem anderen Verlag neu erworben werden, um diese erneut zu veröffentlichen.
2. Die Erstauflage hat sich schlechter verkauft, als erwartet
Hierbei liegt das Problem vor allem darin, dass wir eine bestimmte (große) Menge und nicht nur einzelne Exemplare eines Buches drucken müssen. Zudem müssen wir vorher abschätzen können, ob sich der Nachdruck auch „lohnt" oder ob wir am Ende auf Produktions- und Lagerkosten sitzenbleiben. Leider kann sich dieser Punkt auch auf laufende Reihen beziehen.
Reihen mit geringerer Nachfrage beanspruchen viele Lagerplätze und verursachen sehr hohe Kosten, wenn wir sie dauerhaft verfügbar halten. Wir versuchen natürlich, uns in diesem Bereich zu verbessern, und prüfen regelmäßig verschiedenste Möglichkeiten.
Regelmäßige Prüfung
Wir prüfen zusammen mit unseren Vertriebskollegen regelmäßig, welche Titel für einen Nachdruck infrage kommen oder ob es andere Möglichkeiten gibt, die Bücher für euch verfügbar zu machen.
Dazu gehören auch viele Reihen, die ihr regelmäßig nennt, wie Pakt der Yokai, Adekan, Kyokai no Rinne, Namaiki Zakari, High Rise Invasion, Darwins Game oder Ajin.
Dies hat nach einigem Überlegen und Anpassungen in der Preisgestaltung und Ausstattung z. B. bei Inu Yasha geklappt, sodass wir euch dort einen Nachdruck ermöglichen konnten. Leider lässt sich dieses Prinzip aber nicht auf alle Serien übertragen.
Fazit
Ihr könnt uns gerne weiterhin schreiben, von welchen Titeln und Reihen ihr euch Nachdrucke wünscht, aber bitte werdet nicht ausfällig. Wir sehen eure Kommentare, Nachrichten und Wünsche, auch wenn wir nicht immer darauf antworten. Außerdem könnt ihr bei den Buchhändler*innen eures Vertrauens die Bände vormerken lassen, die ihr gerne nachgedruckt hättet. Das gibt uns auch einen guten Überblick über die Nachfrage. (© Egmont Verlagsgesellschaften mbH)