„Tokio Express“: Neuausgabe des japanischen Kriminalromans „Spiel mit dem Fahrplan“ erschienen
Mit Tokio Express hat der Kampa Verlag jüngst einen Klassiker der japanischen Kriminalliteratur veröffentlicht. Dabei handelt es sich um eine Neuausgabe von Spiel mit dem Fahrplan, das erstmals zu Zeiten der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) auf Deutsch herausgegeben wurde.
Zum 22. August ist die Printausgabe von Tokio Express in den deutschsprachigen Handel gekommen. Der Kampa Verlag bietet das Werk als Hardcover mit Schutzumschlag an. Für den rund 210 Seiten starken Gesamtumfang sind 22,90 € zu bezahlen. Die E-Book-Fassung für 17,99 € soll zum 30. August dieses Jahres folgen. An dieser Stelle ist eine kostenlose Leseprobe zu finden.
Wie eingangs erwähnt ist die Geschichte schon einmal auf Deutsch erschienen: Der Verlag Volk und Welt hat Spiel mit dem Fahrplan – so die Bezeichnung der Erstausgabe – im 1969 publiziert. Für den Re-Release hat der Kampa Verlag die vorhandene Übersetzung von Kim Buccie und Edith Shimomura „grundlegend“ von Mirjam Madlung überarbeiten lassen.
In Japan wurde der Roman ursprünglich 1958 unter dem Originaltitel Ten to Sen bei Kobunsha verlegt, 1971 folgte eine Neuveröffentlichung bei Bungeishunju. Autor Seichō Matsumoto (1909 – 1992) hat im Laufe seines Lebens wohl über 450 Werke veröffentlicht. Nicht zuletzt deswegen gilt er als der „japanische Simenon“.
Handlung von Tokio Express
An einem felsigen Strandabschnitt in der Bucht von Hakata werden an einem kalten Wintermorgen die Leichen eines jungen Paares aus Tokio gefunden. Die Polizei sieht keinen Anhaltspunkt für eine Ermittlung: Der Mann und die Frau liegen friedlich nebeneinander, keine Anzeichen für Gewalteinwirkung, die geröteten Wangen sprechen für eine Zyankali-Vergiftung – eindeutig ein Doppelselbstmord der jungen Liebenden. Für den Mann der einzige Ausweg aus einer Bestechungsaffäre? Seltsam ist nur, dass die beiden offenbar gemeinsam mit dem Zug aus Tokio abgereist sind, Kenichi Sayama aber allein im Speisewagen gegessen und für seine Geliebte Otoki kein Hotelzimmer gebucht hat. Waren der Beamte und die Serviererin wirklich ein Paar? Kommissar Jutaro Torigai stößt auf Ungereimtheiten, die auch den jungen Polizisten Kiichi Mihara aus Tokio beschäftigen: Wollte Sayama wirklich sein Leben beenden? Bei seinen Ermittlungen, die Mihara durch ganz Japan führen, versucht er, den Tathergang minutiös zu rekonstruieren. Denn wenn es kein Selbstmord war, hat er es mit einem ungemein intelligenten Täter zu tun … (© Kampa Verlag AG)