Japanischer Manga-Markt mit neuem Rekord-Umsatz
Nicht nur der deutschsprachige Markt wächst rasant, auch in Japan ist ein Plus zu verzeichnen. Wir berichten diesbezüglich.
Die All Japan Magazine and Book Publisher's and Editor's Association (AJPEA) hat am Donnerstag ihren Bericht über die Manga-Verlagsbranche in Japan für das Jahr 2020 veröffentlicht. Der Bericht enthüllte, dass die Manga-Industrie einen Rekord-Umsatz von 612,6 Milliarden Yen (ca. 4,8 Milliarden Euro) erwirtschaftet hat, ein Plus von 23 Prozent gegenüber den 498,0 Milliarden Yen (ca. 3,9 Milliarden Euro) im Vorjahr. Die Zahl ist die bislang höchste, welche der zuvor benannte Verband seit der Erfassung ab 1978 verzeichnet hat. Der vorherige Rekord geht auf das Jahr 1995 zurück, als die Branche 586,4 Milliarden Yen (ca. 4,6 Milliarden Euro) erwirtschaftete.
Der Print-Manga-Markt stieg zum ersten Mal seit mindestens 2014 wieder und erzielte 270,6 Milliarden Yen (ca. 2,1 Milliarden Euro); verglichen mit 238,7 Milliarden Yen (ca. 1,9 Milliarden Euro) im Jahr 2019, ist dies ein Anstieg von 13,4 Prozent. Der digitale Markt stieg ebenfalls weiter an und verzeichnete einen Umsatz von 342 Milliarden Yen (ca. 2,7 Milliarden Euro); verglichen mit 259,3 Milliarden Yen (ca. 2 Milliarden Euro) im Vorjahr ein Anstieg von 31,9 Prozent. Die Zahlen umfassen sowohl die Umsatzzahlen der Manga-Bände als auch jene der Manga-Magazine.
Der Bericht stellte für das vergangene Kalenderjahr fest, dass der Markt für gedruckte Manga-Bände um 24,9 Prozent auf 207,9 Milliarden Yen (ca. 1,6 Milliarden Euro) stieg, während der Markt für gedruckte Manga-Magazine um 13,2 Prozent auf 62,7 Milliarden Yen (ca. 487 Millionen Euro) sank. Der Gesamtmarkt für Comics ist seit 2018 am Steigen. Im Jahr 2019 überholten die digitalen Verkäufe dabei zum ersten Mal die Print-Verkäufe von Manga. Sicherlich tragen Services wie Shueishas MANGA Plus zur steigenden Akzeptanz von eBooks bei.
Der Bericht führte den Anstieg der Verkaufszahlen maßgeblich auf die starken Absatzzahlen von Demon Slayer: Kimetsu no Yaiba zurück und erklärte, dass Video-Streaming-Dienste zur Langlebigkeit einiger Titel beitragen. Bereits Ende Januar informierten wir über den positiven Einfluss von Koyoharu Gotouges Shounen-Titel auf dem Markt. Der Bericht wies zudem auf einen Überdruss der gegenwärtigen Pandemie-Situation hin, der einen möglichen Anstieg der Popularität von Isekai-Geschichten als Art der Realitätsflucht verursacht haben könnte.