Solo Leveling: So groß ist der Erfolg von Kakao in Japan
Wir berichteten bereits darüber, wie groß der Erfolg des südkoreanischen Titels in Deutschland ist. Nun tauchte ein Artikel auf, der beleuchtet, wie Webtoons auf dem japanischen Markt wirken. Auch Solo Leveling findet Erwähnung.
Kürzlich gab Jin-soo Lee ein Interview. Dieser ist der CEO von KakaoPage, einer Kakao-Tochterfirma. Der Kakao-Konzern ist gigantisch und hat betreibt die Suchmaschine Daum sowie ein Webportal mit Webmail-, Foren-, Shopping-, Nachrichten- und Webtoon-Diensten. Letzteres ist hierbei entscheidend. Seit 2016 ist der Dienst Piccoma in Japan verfügbar, ein Manga-Abonnement-Dienst, hinter welchem sich besagter Konzern befindet.
Anfangs glaubte wohl niemand an den Service. Doch belegen die Zahlen den Erfolg des Unternehmens. Nach jenen Angaben umfasse Solo Leveling lediglich etwa ein Prozent des ursprünglichen Inhalts der KakaoPage, doch sind dieser Webtoon sowie der Titel Legendary Moonlight Sculptor für rund 30 Prozent der Transaktionen über Piccoma verantwortlich. Auch konkretere Zahlen liegen vor.
So soll alleinig Solo Leveling für einen Umsatz von 19 Milliarden Won verantwortlich sein. Dies entspricht etwa 15 Millionen US-Dollar beziehungsweise 13,8 Millionen Euro. Im Mai überstiegen die täglichen Transaktionen des Dienstes insgesamt zum ersten Mal zwei Milliarden Won (etwa 1,5 Millionen Euro). Dies beinhaltete koreanische wie ausländische Titel.
Besagter CEO von KakaoPage, Jin-soo Lee, wurde nach den Gründen für diesen herausragenden Erfolg befragt. Dieser betrachtet vor allem ein großes Angebot an attraktiven Inhalten für die Nutzerschaft als wichtig. Das Erfolgsrezept für Japan sieht der Geschäftsmann vor allem in bereits bewährten Titeln. Da sich ein Werk wie Solo Leveling in Südkorea bereits bewährt habe, sind so die Chancen für den Erfolg in Japan als signifikant höher zu betrachten. Der Manhwa von Chugong und Dubu (Redice Studio) werde in Japan rund 820.000-mal geklickt, so Lee weiter.
Solo Leveling vol. 1 © DUBU (REDICE STUDIO), Chugong 2018 / D&C MEDIA by D&C MEDIA © Altraverse GmbH - Hamburg 2020
Mit einem cleveren Geschäftsmodell, das von free-2-play-Games für das Smartphone inspiriert ist, bringt man die Nutzer*innen zum Bezahlen der digitalen Inhalte. Dabei setzt man auf den Wunsch des Publikums Inhalte schnell zu konsumieren. So kann der Kunde wählen, ob er zum Weiterlesen direkt ein paar Won bezahlt oder ein, zwei Tage zur kostenfreien Freischaltung des nächsten Kapitels warte. Der Drang zum ungebremsten Weiterlesen überwiegt oft. Somit verdient der Dienst.
Sorgen um fehlenden Anklang der koreanischen Werke in Japan mache man sich nicht. So sei das Fantasy-Genre weiterhin Mainstream. Wie Dragon Ball in Japan wie weltweit beliebt sei, verhalte es sich auch mit Solo Leveling, meint Lee. Zusätzlich tragen TV-Dramen, die auch in andere Sprachen lokalisiert werden, zur Popularität im Ausland bei.
In den nächsten Jahren möchte man weiter expandieren. Sowohl an Titeln, als auch an weiteren Ländern. Indonesien ist neben Japan bereits mit einem Service des Unternehmens versorgt. Die Unterhaltung der Leser*innen habe stets Priorität, man werde nicht an verbrauchten Ideen festhalten, die das Publikum nicht (mehr) zu begeistern wissen, versichert Lee nachdrücklich. Abschließend betont er zudem, dass man sich bekannten Problemen hinsichtlich des Komforts in den nächstes zwei Jahren annehmen wird.
Hierzulande publiziert altraverse den Webtoon auf Deutsch. Wir berichteten bereits über Erfolge des südkoreanischen Werks. Zusätzlich veröffentlichten wir eine Review zu dem gegenwärtig verlagsvergriffenen Titel. Ebenso informierten wir kürzlich über die bevorstehende Fortsetzung ausführlich.
Als Grundlage für diesen Artikel diente der als Quelle gelistete Artikel der Korea JoongAng Daily, einem Verlagspartner der New York Times. Das gesamte Interview mit CEO Jin-soo Lee ist hier in englischer Sprache abrufbar.