Gekiga-Manga: Reprodukt über Höhe der Auflage
Kürzlich hat der Berliner Independent Publisher Reprodukt eine Crowdfunding-Kampagne gestartet. Im Zuge dessen wurde Verleger Dirk Rehm im Tagesspiegel interviewt, dabei wurden Details zum Manga-Segment bekannt.
Im Mittelpunkt des Interviews steht die gegenwärtige Lage von Comic-Kleinverlagen, die aufgrund der steigenden Produktionskosten zunehmend in Schieflage geraten. Reprodukt verlegt neben den Kindercomics und Graphic Novels auch verschiedene Manga – Manga wiederum erlebten in den beiden vergangenen Pandemiejahren einen Boom.
Auf die Frage, ob die Manga das restliche Programm nicht stützen könnten, antwortete Rehm, dass dies „überhaupt nicht“ möglich sei. Die Titel, die Reprodukt für den deutschsprachigen Markt produziert, richten sich an eine ganz ausgesuchte, erwachsene Zielgruppe. Es seien aber vor allem die jugendlichen Fans, die den großen Verlagen aktuell zu großen Gewinnen verhelfen.
In der Tat gibt Reprodukt ausschließlich Gekiga und aus der Tradition der Gekiga-Schule entstandene Werke heraus. Der Verleger hat im Tagesspiegel-Interview erklärt, dass man bei diesen „von Auflagen zwischen 2000 und 4000 Stück“ spricht. Zum Vergleich: Marktführer Carlsen Manga! hat Band 01 der Tokyo Revengers-Doppelbandausgabe mit einer Erstauflage von 75.000 Exemplaren an den Start gebracht.
Im Reprodukt-Programm finden sich aktuell beispielsweise (semi)-autobiographische Werke von Shigeru Mizuki und dessen weltbekannte Kitaro-Reihe sowie Kurzgeschichtensammlungen von Yoshiharu Tsuge und Susumu Katsumata. In Kürze erscheinen darüber hinaus eine Neuausgabe von Band 01 zu Der lachende Vampir und weitere Suehiro-Maruo-Titel. Taiyo Matsumotos Ping Pong soll im Juni auf Deutsch starten. Für den Herbst ist der Release von Teufelsfisch geplant.
Über Reprodukt
Der Verlag Reprodukt wurde 1991 gegründet, und veröffentlicht als konzernunabhängiger Verlag Comics aus dem gesamten Spektrum des Mediums. Bei einem Großteil der Veröffentlichungen stehen Person und Erfahungen der Autor:innen im Blickpunkt. Auch wo Fiktion entsteht, werden autobiografische Bezüge erkennbar, bleibt die eigene Perspektive der wichtigste Ausgangspunkt. Auf sorgfältige Übersetzung und gute Ausstattung wird großen Wert gelegt. Reprodukt veröffentlicht etwa 60 Titel im Jahr, davon ungefähr ein Drittel Comics für Kinder. (© Reprodukt)