Der cass verlag schließt zum Jahresende
Der cass verlag wird zum Ende des Jahres schließen. Bei dem Herausgeber sind vor allem japanische und koreanische Werke erhältlich.
Via Programmvorschau und Newsletter wurde angekündigt, dass der cass verlag zum Jahresende seine Pforten schließt. Gründerin Dr. Katja Cassing und Inhaber Dr. Jürgen Stalph bedanken sich in der E-Mail für 24 Jahre Unterstützung, die Einstellung der Geschäfte erfolge aus Altersgründen. Alle lieferbaren Titel sollen noch bis Ende 2024 über den Buchhandel bezogen werden können.
Der im thüringischen Bad Berka ansässigen Publisher wurde sowohl 2019 als auch 2020 mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet. Im Programm finden sich etwa Kenji Miyazawas Kinderbuch-Klassiker Eine Nacht in der Milchstraßenbahn und der Episodenroman Gute Nacht, Tokio. Letzterer liegt seit dem Erscheinen im April 2022 inzwischen in dritter Auflage vor.
Über den cass verlag
cass widmet sich der Vermittlung herausragender japanischer Belletristik und Kriminalliteratur. Zu unseren Autoren gehören Choukitsu Kurumatani, Kazuki Kaneshiro und Arimasa Osawa – in Japan große, preisgekrönte Namen, im Deutschen Neuentdeckungen. Mit anderen jungen, im deutschen Sprachraum und zum Teil europaweit noch unbekannten Stimmen (Nanae Aoyama, Ko Machida) setzt cass diese Linie fort.
Das literarische Programm vervollständigen moderne Klassiker wie Morio Kita und Osamu Dazai, dessen Gezeichnet in Japan zu den meistgelesenen Werken überhaupt gehört, daneben Takiji Kobayashis berühmtes Fabrikschiff - der Klassiker der japanischen Arbeiterliteratur.
Der Verlag legt Wert auf erstklassige Übersetzung und schöne Ausstattung. Festeinbände brauchen und haben ein Leseband, die Umschläge zieren originäre Holzschnitte und Zeichnungen deutscher und japanischer Künstler.
Sorgfalt in Ausstattung und Lektorat gilt auch für die historischen Japanbeschreibungen, den zweiten Schwerpunkt des Programms, und die moderne koreanische Literatur, der sich der Verlag seit kurzem ebenfalls geöffnet hat. (© cass verlag)
Handlung von Gute Nacht, Tokio
Tokio, nachts um eins. Schräge und weniger schräge Vögel sind unterwegs. Eine Filmrequisiteurin, eine Telefonseelsorgerin, ein Privatdetektiv, eine angehende Schauspielerin, ein Barkeeper. Man trifft sich, verpasst sich, träumt und erinnert sich. Im ›Blackbird‹ des jovialen Taxifahrers Matsui zum Beispiel, oder im ›Drehkreuz‹, einem von vier Frauen geführten Bistro, das spätabends öffnet und morgens schließt. Der Mond bescheint die Stadt, und wenn nicht der Mond, dann die Neonlichter. Ein Episodenroman, der alle und alles verbindet und den Leser glücklich macht. Gute Nacht, Tokio. (© cass verlag)