Ersteindruck zur Luxury Edition von „Die linke Hand Gottes und die rechte Hand des Teufels“
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Mit Die linke Hand Gottes und die rechte Hand des Teufels ist erstmals ein Werk von Kazuo Umezz, der den preisgekrönten Horror-Mangaka Junji Ito maßgeblich in seinem Schaffen geprägt hat, auf Deutsch erschienen. Wir haben uns den Auftaktband der sogenannten Luxury Edition genauer angeschaut.
Der Titel ist hierzulande im Dezember 2023 beziehungsweise Januar 2024 von Egmont Manga auf den Markt gebracht worden. Die zwei 3-in-1-Sammelbände zählen zusammen fast 1300 Seiten. Zum Preis von je 30,00 € wird ein Druck auf dünnem, reinweißen Papier geboten – gebunden als großformatiges Hardcover. Diese Aufmachung schlägt sich im Gewicht von etwa einem Kilogramm pro Buch wider. Alternativ wird eine E-Book-Fassung für 19,99 € angeboten.
Inhaltsbeschreibung
Band 01 enthält die drei Kurzgeschichten Die rostige Schere, Die verschwundenen Radiergummis und Die Zunge der Spinnenkönigin. Im Mittelpunkt stehen jeweils Izumi und ihr jüngerer Bruder Sou, der immer wieder von obskuren Alpträumen geplagt wird. Was seine Schwester zunächst als die Spinnereien eines Kleinkinds abtut, findet bald seinen Weg in die Realität: Eines Nachts wird durch eine Flut ein altes Kellergewölbe freigelegt.
Dort finden Izumi und ihre Freundinnen unter anderem eine alte Schere. Unwissend, dass das rostige Werkzeug eine tragische Vergangenheit birgt, nimmt sie es mit nach Hause. Bereits kurz darauf entwickeln sich rund um die Schere unheimliche Anomalien, die Leib und Leben bedrohen – genau wie Sou es vorhergesehen hat …
Die verschwundenen Radiergummis erzählt von Sou und seinen Klassenkameraden, die ihre Lehrerin Frau Midori in Todesangst versetzen möchten, um „ihr wahres Gesicht“ zu wecken. Als die junge Lehrerin dabei versehentlich umkommt, beschließen sie, die Leiche auf einer Baustelle zu verstecken. Doch am nächsten Morgen steht Frau Midori wieder im Klassenzimmer …
In Die Zunge der Spinnenkönigin reisen die beiden Kinder gemeinsam mit dem Arzt Herr Takashina in eine entlegene Bergregion. Der Leiter einer Pension benötigt dringend medizinische Versorgung. Eine mysteriöse junge Frau und ihr Diener verfolgen die Aktivitäten der Gruppe ganz genau …
Visualisierung
Im Original sind die hier enthaltenen Geschichten zwischen September 1986 und Juli 1987 abgedruckt worden – das spiegelt sich in den (gänzlich analog angefertigten) Zeichnungen wider. Mangaka Kazuo Umezz setzt auf harte Kontraste, mit welchen eine düstere Atmosphäre geschaffen wird. Das kleinteilige Paneling erinnert handwerklich an die Gekiga-Bewegung und sorgt, in Verbindung mit der sehr überschaubaren Menge an Text, für einen dynamischen Lesefluss. Einzelne Illustrationen erstrecken sich über eine gesamte (Doppel-)Seite, wodurch gezielt Highlights gesetzt sind.
Stilistisch ist Die linke Hand Gottes und die rechte Hand des Teufels mit den Arbeiten von Junji Ito vergleichbar. Groteske Darstellungen bilden den Kern der Optik – Blut und Gewalt sind zentrale Bestandteile, vom Grad der Brutalität ist der Manga im Vergleich zu Dorohedoro und Ajin – Demi-Human aber eher moderat. Grund dafür ist auch der dunkle Grundton, der Details in diesem Bereich etwas schemenhaft erscheinen lässt. Die verlagsseitige Altersempfehlung liegt bei ab 18 Jahren.
Zum Schutz vor Beschädigungen ist der Hardcover-Release standardmäßig eingeschweißt. Wer vor dem Kauf unverbindlich reinblättern möchte, kann die hier verfügbare Online-Leseprobe für einen ersten Eindruck nutzen. Diese umfasst die ersten zwanzig Seiten aus Die rostige Schere.
Fazit
Mangaka Kazuo Umezz ist eine zentrale Inspirationsquelle von Junji Ito – und das macht sich in Die linke Hand Gottes und die rechte Hand des Teufels deutlich bemerkbar. Band 01 der vorliegenden Zusammenstellung beinhaltet drei Kurzgeschichten rund um die Geschwister Sou und Izumi. Diese sind im jeweiligen Setting vergleichsweise simpel gestrickt – der Grusel-Aspekt ergibt sich durch die geschilderte Brutalität sowie deren bildtechnische Inszenierung.
Vor allem der dominante Gebrauch von Schwarzflächen und die großen Zeichnungen sorgen innerhalb der Erzählungen für die richtige Stimmung. Explizite Gore-Inhalte sind nur bedingt zu erwarten. Der Manga gestaltet sich – sofern man nicht gerade an Arachnophobie leidet – als vergleichsweise harmlos, wenngleich die Horror-Komponente gegenüber Masaaki Nakayamas Saat der Angst höher ausfällt. Wir empfehlen das Werk ganz besonders für Fans von Junji Ito und Suehiro Maruo.
Mit Blick auf die gebotene Produktionsqualität kann sich wenig beklagt werden: Für 30,00 € wird ein Gesamtumfang von knapp mehr als 640 Seiten im Hardcover-Großformat, gedruckt auf reinweißes Papier, geboten. Der zweite und zugleich finale Sammelband ist bereits Anfang des Jahres auf den Markt gekommen – in identischer Aufmachung.
Abschließend bedanken wir uns Egmont Manga *WERBUNG für das unverbindliche Zuschicken eines Belegexemplars.