Review zu „MoMo – the blood taker –“ Bände 03 + 04
Nachdem wir im vergangenen Jahr bereits den Einstieg in MoMo – the blood taker – besprochen haben, werfen wir nun einen Blick auf die nächsten beiden Bände. Im Folgenden stehen sowohl der dritte als auch vierte Band der Supernatural-Thriller-Reihe von Mangaka Akira Sugito im Mittelpunkt.
Crunchyroll verlegt MoMo – the blood taker – bislang unter dem Label KAZÉ Manga als großformatige Klappenbroschur auf Deutsch. Die Produktionen wartet mit einer Softtouch-Haptik und einer metallisch glänzenden Folienprägung auf. Pro Band sind rund 220 Seiten, inklusive Hochglanz-Farbseite, an Gesamtumfang zu erwarten. Die Printfassung wird für 10,00 € angeboten, das E-Book ist mit 8,99 € minimal günstiger.
Inhaltsbeschreibung
Vor zehn Jahren wurde Keigos Frau brutal ermordet. Ein Mann mit seltsam entstelltem Gesicht hat ihr den Kopf abgetrennt und das gesamte Blut aus dem Körper gesaugt. Obwohl er den Täter gesehen hat, konnte der inzwischen 38-jährige Kriminalkommissar lange Zeit keine Rückschlüsse auf dessen Identität ziehen. Erst die Ermittlungen in einer mysteriösen Mordserie haben Keigo zuletzt auf die richtige Spur geführt.
Allerdings hatte er nicht kommen sehen, dass er geradewegs in eine Falle läuft: Sein Gegenüber ist ein niederträchtiger Vampir, für den es ein Spaß ist, Keigo zu quälen, um sein Blut „reifen“ zu lassen. Nachdem Keigo in Folge schwerer Verletzungen nach einem Kampf fast umgekommen wäre, kam ihm zuletzt ein silberhaariges Mädchen zur Hilfe. Diese versprach ihm eine Chance auf Rache – als Wesen der Nacht.
MOMO -THE BLOOD TAKER- © 2019 by Akira Sugito/SHUEISHA Inc.
Die junge Momo hat Keigo zu ihrem Gehilfen, einem Halbvampir, gemacht. Mit seinen neuen Kräften wäre er potenziell in der Lage, den Mörder seiner Frau niederzustrecken. Jedoch verfügt dieser über starke Regenerationskräfte und scheint nur schwer zu besiegen. Aufgrund seines auffälligen Verhaltens gehört der Schwerverbrecher namens Amphisbaena auch innerhalb der Vampirgemeinschaft zu den meistgesuchten Individuen.
Entsprechend genießt Keigo eine gewisse Unterstützung von den Blood Takern. Menschen, darunter seine ehemaligen Kollegen, sind im Gegenzug jetzt seine Feinde. Nach seiner Verwandlung wurde die Spezialeinheit zur Bekämpfung der Vampire verstärkt. Seit Kurzem wird die Truppe außerdem von einem mysteriösen Wissenschaftler beraten. Ein offener Konflikt aller beteiligter Parteien ist längst unvermeidlich …
Visualisierung
Die Außenlinien sind mit dünnem, schwungvollem Strich gezogen. Immer wieder sind kleinere Details innerhalb der großflächig angelegten Darstellungen zu entdecken. Mangaka Akira Sugito gelingt es, mit starken Kontrasten eine düstere Atmosphäre aufzubauen. Diese ist für die vorliegende Geschichte unabdinglich. Moderate Gore-Elemente tragen ebenfalls zu dem Horror-Ambiente bei.
Bei den Actionszenen ist vor allem mit Speedlines und großen Soundwords gearbeitet. Letztere wurden für die deutschsprachige Ausgabe komplett retuschiert, übersetzt und neu eingefügt. Die größte Stärke von MoMo – the blood taker – liegt im Lesefluss. Dank der bildfokussierten Optik gestaltet sich dieser in den beiden vorliegenden Bänden reibungslos.
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Crunchyroll schweißt den ab 16 Jahren empfohlenen Titel nicht ein. In der Regel ist also bei Interesse möglich, im Handel vor Ort reinzublättern. Alternativ steht, zusätzlich zu dem Leseprobe-Heftchen und dem Manga-Trailer, eine kostenlose Online-Preview zur Ansicht bereit. Diese umfasst mit über 70 Seiten das gesamte erste Kapitel sowie die Farbseiten aus dem Auftaktband.
Fazit
Mit dem dritten und vierten Band nimmt die Geschichte spürbar an Fahrt auf, erreicht gar ihren bisherigen Höhepunkt. Die Trägheit aus dem Auftaktband weicht damit gänzlich der Spannung rund um die Konfrontation zwischen Keigo und Amphisbaena. Mangaka Akira Sugito ist es im Zuge dessen gelungen, die Vorlagen aus den vorangegangenen Kapiteln zu verwandeln.
Insofern ist das Lesevergnügen geradezu überraschend hoch – unter einer Ausnahme: den sexuell anmutenden Szenen um Momo. Mit Blick auf das kindliche Design der Vampirin, die gemäß Handlung um die 200 Jahre alt ist, stellt sich zwangsläufig die Frage nach der Intention hinter den entsprechenden Inszenierungen. Inhaltlich tragen sie kaum etwas bei und für bloßen Fanservice scheint das Werk nicht geschaffen. Auf stereotypische Ecchi-Elemente, obgleich sie vergleichsweise gering ausfallen, wäre, wie wir finden, hier gut zu verzichten gewesen. Nach dem Lesen haften diese Passagen der Reihe negativ an. Das ist bedauerlich.
Unserer Meinung nach empfiehlt sich MoMo – the blood taker – dennoch, insbesondere für Dark-Fantasy-Fans. Wer beispielsweise Werke wie Tokyo Ghoul und Devil's Line mag, dürfte an dieser Stelle gut beraten sein. Auch die Dance in the Vampire Bund-Serie von Tamaki Nozomu ist in verschiedenen Aspekten durchaus vergleichbar.
Die Aufmachung der deutschsprachigen Ausgabe ist ein herausstechendes Merkmal, die großformatige Klappenbroschur fühlt sich dank der wachsartigen Außenhaptik besonders wertig an. Darüber hinaus ist der Release durch die Metallic-Folienprägung aufgewertet. In Kombination mit dem leicht überdurchschnittlichen Gesamtumfang und der Farbseite erscheint uns der Preis von 10,00 € sehr fair. Entsprechend schade ist die bevorstehende Erhöhung auf 12,00 €, in Anbetracht steigender Produktionskosten aber nachvollziehbar.
Abschließend bedanken wir uns bei Crunchyroll für die unverbindliche Bereitstellung von Belegexemplaren.