In unser Herz gebrannt: „My Boyfriend in Orange“, Band 03
Der Auftaktband des Shojo-Mangas My Boyfriend in Orange von Non Tamashima gefiel nur bedingt, weswegen wir der Fortsetzung der Reihe zuletzt eine zweite Chance gewährten. Es gelang dem Titel, sich unter Beweis zu stellen – wir zogen an dieser Stelle ein deutlich euphorischeres Fazit als zuvor. Nun möchten wir überprüfen, ob dieser Eindruck anhält. Nachfolgend unsere Gedanken hierzu.
Seit dem 1. Dezember ist auch der dritte Band des Feuerwehrleute-Werks in Deutschland erhältlich. Verlag TOKYOPOP veröffentlicht den Manga mit einem Gesamtumfang von etwa 160 Seiten weiterhin zu einem Preis von 6,99 Euro (D). Dem ersten Band des Geschehens lag zudem eine kostenfreie ShoCo Card aus Kunststoff bei. Diese ist auf die entsprechende Erstauflage limitiert – aktuell jedoch noch verfügbar. Eine an den Ecken abgerundete Postkarte zu der Geschichte ist im Webshop des erwähnten Herausgebers sowie bei teilnehmenden (Online)Buch- und Comichändlern ebenfalls verfügbar.
Da es sich im weiteren Verlauf um die Rezension eines weiterführenden Bandes handelt, ist vor Spoilern im Folgenden zu warnen!
Inhaltsbeschreibung
Aufgrund familiärer Umstände ist Protagonistin Moe von der Stadt in die beschauliche Ortschaft gezogen. Dort traf sie auf den jungen, aber gut gebauten Feuerwehrmann Kyosuke. Dieser hat das unbeholfene Mädchen mittlerweile mehrmals aus verschiedenen Bredouillen befreit, sodass sich die beiden schrittweise näherkommen – zuletzt auch auf einem von der örtlichen Feuerwehr-Station veranstalteten Grillfest.
Nachdem sich die Männer der Akaboshi-Wache zuvor bei einer lokalen Qualifizierungs-Veranstaltung für die bevorstehende Feuerwehr-Nationalmeisterschaft durchsetzen konnten, wartet nun ein noch härterer Wettkampf auf sie. Dieser findet in der entfernten Stadt Gekko auf der Insel Shikoku statt. Da Moe die Vorrunde nicht begleiten konnte, möchte sie ihren Retter in Orange zumindest diesmal unterstützen. Durch einen Nebenjob in einem Restaurant verdiente sie das Geld für den Ausflug. Dort lernte sie außerdem einen attraktiven Jungen namens Mitaka kennen, welcher schnell ein Interesse an Moe zu entwickeln schien. Dieses reicht dabei soweit, dass er sogar mit ihr auf den erklärten Ausflug geht. Selbstverständlich ist auch Moes beste Freundin Sayumi unweit von dem Geschehen.
Auf der kleinen Insel angekommen wird schnell klar, dass sowohl die Mannschaft der Feuerwehrmänner als auch die drei Jugendlichen in der selben Pension nächtigen. Letztere sind ohne eine Aufsichtsperson angereist – dies nimmt der Vorgesetzte der Truppe kurzerhand zum Anlass, den muskulösen Kyosuke zur Beaufsichtigung der Teenager einzuteilen. Schon bald wird seine Hilfe benötigt.
Doch auch Rivale Mitaka ist während den Tagen der wettkämpferischen Veranstaltung nicht untätig und bemüht, dass Moe Notiz von ihm nimmt. Dies signalisiert er Kyosuke deutlich. Unterdessen ist dieser gezwungen, sich mit seiner Beziehung und Gefühlen gegenüber und zu Moe genauer auseinanderzusetzen …
Zeichenstil
Die großflächigen Darstellungen von Mangaka-Newcomerin Non Tamashima sind erneut als herausstechendes Highlight zu benennen. Diese sauber ausgearbeiteten Illustrationen sind hervorragend in einem dynamischen Lesefluss eingebettet. Die Hintergrundgestaltung ist dagegen eher schlicht gehalten. Dies sticht allerdings nicht negativ während des Lesens heraus, sondern fällt erst beim erneuten Durchblättern auf.
Rasterfolie scheint nun wieder häufiger Gebrauch durch die benannte Künstlerin zu finden. Es scheint, als nähere man sich damit weiter dem bekannten Charme von Shoujo-Werken an. Letzterer wird durch die stets hervorragend in Szene gesetzten Feuerwehrmännern – in und ohne Uniform – gestärkt.
Durch die kostenfreie, deutsche Leseprobe kannst du dir einen eigenen Eindruck von der Visualisierung des Titels machen. Es ist jedoch unbedingt darauf hinzuweisen, dass diese nicht die tatsächliche Qualität der Zeichnungen widerspiegelt. Die verlinkte Preview wurde durch den Verlag, vermutlich zwecks Kopierschutz, mit einem Filter überzogen, der die Bildqualität etwas unscharf und körnig erscheinen lässt.
Einige kolorierte Illustrationen sowie Informationen an die japanischsprachige Leserschaft, teilt die Künstlerin regelmäßig auf ihren Twitter- und Instagram-Konto, welche wir euch an dieser Stelle gerne empfehlen möchten. Dort berichtet die professionelle Mangaka neben ihrer Arbeit auch von privaten Veränderungen in ihrem Leben.
Erzählweise
Während insbesondere der Auftakt noch als zu humoristisch von uns kritisiert wurde, intensivieren sich die Romance- und Drama-Elemente der Geschichte seit dem letzten Band. In den nun vorliegenden Kapiteln beginnt besonders Protagonist Kyosuke, der Feuerwehrmann, auf Anregung seines Kollegen Kazama seine Gefühle für die Oberschülerin zu definieren.
Das Hauptaugenmerk in diesem Teil der Geschichte liegt auf den Nationalmeisterschaften, welche sich als eine Art Sportfest für die erwachsenen Feuerwehrmänner präsentiert. In verschiedenen Disziplinen treten die Helden in Orange gegeneinander an. Neben Krafft ist vor allem das Teamwork der Truppen gefragt. Parallel findet die nebengeordnete Geschichte um Rivalen Mitaka bereits in diesem Band ihren Abschluss.
Allerdings ist im letzten Kapitel des Bandes für die nächsten Bände bereits ein neues Hindernis durch die Autorin eingeführt worden. Folglich ist bereits zu vermuten, dass die für das Shoujo-Segment typischen Verwicklungen auch in der Fortsetzung nicht abbrechen werden. Wenngleich die Erzählung bisher nicht als revolutionär zu bezeichnen ist, so ist doch zuzugestehen, dass die Umsetzung durchaus gefällt.
Fazit
Erneut sind wir Feuer und Flamme! Der vorliegende Manga intensiviert die romantischen Elemente der Geschichte, welche bislang nur vergleichsweise oberflächlich wahrzunehmen waren. Trotz hautfreier Momente verbleibt die Handlung jedoch unschuldig. Zugleich deutet Autorin Non Tamashima auch weiterhin eine dramatische Hintergrundgeschichte des Protagonisten Kyosuke an.
Es ist zu erwarten, dass diese in einem der folgenden Bände weiterführend behandelt wird. Außerdem ist mit dem Cliffhänger am Ende des aktuellen Buches Stoff für den weiteren Verlauf geboten. Allerdings deuten die Anzeichen gegenwärtig in einen stereotypische Weiterführung. Es bleibt gespannt abzuwarten, wie das im letzten Kapitel des Bandes aufgeworfene Konstrukt, fortgeführt wird.
Drei der bisher zehn in Japan erhältlichen Bände sind bereits in einer deutschsprachigen Fassung erschienen. Anfang Februar des nächsten Jahres erscheint hierzulande der vierte Teil der Geschichte. Passend zum Valentinstag ist somit der potenzielle Genuss der Fortsetzung der I LOVE SHOJO-Produktion geboten.
Abschließend bedanken wir uns beim Hamburger Herausgeber TOKYOPOP für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars, das diesen Artikel für unsere Leserschaft ermöglicht.