Ersteindruck zu „Dawn the Teen Witch“
Nach Die Stadt der Freude hat der Manlin Verlag mit Dawn the Teen Witch nun einen zweiten Manhua-Neustart auf den Markt gebracht. Wir haben uns den Auftaktband der Fantasy-Romance-Reihe genauer angeschaut. Im Folgenden berichten wir von unseren Leseeindrücken.
Laut dem Herausgeber ist die deutschsprachige Printausgabe auf insgesamt drei oder vier Bände ausgelegt. Band 01 ist seit wenigen Tagen erhältlich, Bestellungen sind beispielsweise über den verlagseigenen Onlineshop möglich. Alternativ kann der Titel bei allen gut sortierten Shops unter der ISBN 978-3910748019 gefunden werden.
Zum Preis von 18,00 € wird eine Aufmachung als Großformat in Vollfarbe geboten. Der rund 290 Seiten starke Gesamtumfang ist dabei auf wertiges Papier gedruckt. Darüber hinaus besticht der Release durch eine Softtouch-Haptik und eine (auf den ersten Druck limitierte) Glitzer-Veredelung der Schriftzüge. Beides erstreckt sich jeweils über die gesamte Buchaußenseite beziehungsweise Frontcover und Buchrücken. In Erstauflage liegt ein Papp-Diorama bei, dieses ist selbst auszuschneiden und zusammenzukleben.
Inhaltsbeschreibung
Die Geschichte spielt rund 1000 Jahre in der Zukunft. Im Frühling des Jahres 3019 beginnt für Dawn Hill der Unterricht an der angesehenen Karcia Akademie für Hexen und Magier. Gleich zu Beginn werden alle Neuankömmlinge durch einen magischen Hut der Klasse zugeordnet, die ihren Fähigkeiten entsprechen soll. Üblicherweise kommen die Besten in Klasse A, Klasse F gilt als das Schlusslicht – eigentlich.
Zur großen Überraschung der Schulgemeinschaft existiert allerdings noch eine weitere Klasse G. Genau in dieses höchst seltene Niveau wird das junge Mädchen eingestuft. Im Gegensatz zu den anderen verfügt Dawns Familie weder über Rang noch Namen, das Geld hat außerdem nur für ein einfaches Medium, einen gewöhnlichen Zauberstab, gereicht. Mobbing ist damit Tür und Tor geöffnet.
Trotz anfänglicher Selbstzweifel ist Dawn entschlossen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Dabei wird sie von ihrem Klassenlehrer Edin Shelley, einem der talentiertesten Magier der fünf Kontinente, sowie den beiden A-Schülern Victor Green und Chasel Raphael unterstützt. Während die Schülerin inmitten der Anfeindungen an der Verbesserung ihrer Fähigkeiten arbeitet, gehen außerhalb des Internats mysteriöse Dinge vor sich …
Visualisierung
Jiao Xiang Ting hat die Geschichte geschrieben, Tang Tang war unterdessen mit der Bebilderung betraut. Für den Print-Release wurde die ursprüngliche Webfassung neu arrangiert. Soweit wir das beurteilen können, ist das gut gelungen. Weder bei der Bildqualität noch beim Lesefluss gibt es nennenswerte Mängel zu berichten.
Darüber hinaus gefällt die verwendete Farbpalette. Bei der Kolorierung wurde vor allem auf gedeckte Töne gesetzt, selbst die rötlichen Haare von Dawn stechen nicht unangenehm hervor. Beim Paneling ist vergleichsweise kleinteilig gearbeitet, die einzelnen Zeichnungen sind oft eingerahmt und vor einem (weitestgehend) monotonen Hintergrund.
Für alle Interessierten stellt der Herausgeber eine Online-Leseprobe bereit. Damit sind rund zwanzig Seiten der deutschsprachigen Fassung kostenlos verfügbar. Weiterführende Einblicke in die Visualisierung können über die Plattform INKR gewonnen werden. Zusätzlich ist es gegebenenfalls möglich, im Handel vor Ort behutsam reinzublättern – der Manhua ist üblicherweise nicht eingeschweißt.
Fazit
Mit Dawn the Teen Witch wird ein grundsolides Fantasy-Werk geboten. Inhaltlich ist (bislang) zwar wenig Neuartiges zu erwarten, die Umsetzung in sich ist aber stimmig. Bei Band 01, der die ersten 18 Kapitel der Webfassung beinhaltet, geht es vor allem darum, das grundlegende Setting inklusive der wichtigsten Figuren einzuführen. Die durch den Romance-Tag auf dem Backcover versprochene Liebesgeschichte verbleibt (noch) gänzlich im Hintergrund. Vielmehr punktet die Reihe mit einem Hauch von Mystery.
Nach aktueller Planung soll die deutschsprachige Printausgabe drei oder vier Bände umfassen. In Anbetracht des vorliegenden Auftakts erscheint das eine solide Länge. Inwiefern dieser Raum genutzt wird, verbleibt jedoch abzuwarten – das Fundament für eine vielseitige Geschichte ist zumindest gelegt. Fans von Werken wie Little Witch Academia und Atelier of Witch Hat könnten hier durchaus gut beraten sein.
Die Qualität der deutschsprachigen Printausgabe ist aus produktionstechnischer Sicht spitze. Neben der allgemeinen (Softtouch-)Haptik überzeugt das Papier sowie der saubere Druck und die ausgewählten Veredelungen. Auch das kostenlose Papp-Diorama schätzen wir. Lediglich bei der redaktionellen Bearbeitung ist in Sachen Konsistenz an einigen Stellen noch Luft nach oben.
Der Manlin Verlag hat diesen Artikel freundlicherweise mit einem Belegexemplar unterstützt.