Ersteindruck zur Luxury Edition von „Wedding Peach“
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Nachdem wir zuletzt die Neuausgaben von Kamikaze Kaito Jeanne und Fullmoon wo Sagashite besprochen haben, rücken wir nun die jüngst erschienene Luxury Edition von Wedding Peach in den Mittelpunkt.
Herausgeber Egmont Manga bietet die sechs Bände umfassende Hauptreihe in Form von zwei Sammelbänden mit je rund 560 Seiten an Gesamtumfang an. Band 07, der als Zusatzband gilt, ist nicht Teil von dem Re-Release. Die sogenannte Luxury Edition wartet mit einer Hardcover-Aufmachung in den Maßen 21,6 × 15,6 cm sowie höherwertigem Papier von reinweißer Farbe auf. Farbseiten oder anderweitige Extras sind nicht zu erwarten, die Buchaußenseite ist allerdings mit goldener Pantone®-Farbe und Spotlack veredelt.
Inhaltsbeschreibung
Momoko lebt allein mit ihrem Vater. In der Schule betätigt sich die Siebtklässlerin als Fotografin bei der Schülerzeitung. Dort nutzen sie und ihre beiden Freundinnen jede Gelegenheit, um sich Kazuya, dem Star des Fußballclubs zu nähern. Eigentlich ein ganz normales Leben – bis plötzlich böse Mächte in die Welt dringen.
Die Dämonenkönigin Satania hat ihren Schergen Ame entsandt, um die zauberhaften Vier – heilige Objekte der Liebe – zu rauben und damit alle Herzlichkeit unter den Menschen zu zerstören. Um den Frieden zu beschützen, ernennt der Engel Kiiro Momoko und ihre zwei Kameradinnen Yuri und Hinagiku zu sogenannten Liebesengeln. Mithilfe magischer Kräfte sollen sie der Dunkelheit Einhalt gebieten.
Nachdem es anfangs noch gelingt, Ame in die Flucht zu schlagen, verschärft sich die Bedrohungslage bald: Wedding Peach, Lily und Daisy – so die Namen der Liebesengel – haben zunehmend Schwierigkeiten, gegen die Angriffe der Finsternis zu bestehen. Auch das Umfeld der drei, darunter ein frivoler Junge namens Yosuke, gerät immer wieder ins Visier der Dämonen …
Visualisierung
In Japan wurde der Manga von TENYU (Project & Original Concept), Sukehiro Tomita (Scenario) und Nao Yazawa (Art) zwischen März 1994 und April 1996 in Shogakukans Ciao-Magazin abgedruckt. Diese Entstehungszeit ist unverkennbar, optisch zeichnet sich Wedding Peach durch rundliche Charakterdesigns mit etwas plastischen Frisuren und Kulleraugen aus.
Auch der Gebrauch der Rasterfolie entspricht ganz dem Stil der Neunzigerjahre. Die Hintergründe sind nur gelegentlich und meist nur geringfügig ausgestaltet. Bedingt durch den agilen Lesefluss, der vor allem von der vergleichsweise geringen Textdichte getragen wird, fällt das aber nicht ins Gewicht. Insgesamt ist ein, aus heutiger Sicht, stimmiger Retro-Look geschaffen.
Zum Schutz vor Beschädigungen und Verschmutzungen ist der Release standardmäßig eingeschweißt. Die Option, im Handel vor Ort unverbindlich reinzublättern, fällt damit in der Regel weg. Der Berliner Herausgeber stellt eine Online-Leseprobe bereit, mit der ungefähr die Hälfte vom ersten Kapitel kostenlos (an-)gelesen werden kann.
Fazit
Verglichen mit der bekannten Anime-Adaption aus dem Studio OLM fällt der Manga im Inhalt komprimiert aus. Wer die Originalvorlage nicht kennt, dürfte jedoch nichts vermissen. Die Geschichte ist zwar dynamisch, aber nicht gehetzt. Bedingt durch die ursprüngliche Zielgruppe – Kinder im Grund- und frühen Mittelschulalter – gestaltet sich der Plot simpel und geradlinig. Gerade hier liegt allerdings der Charme.
Auch die Zeichnungen von Mangaka Nao Yazawa, die ganz dem Stil der Neunzigerjahre entsprechen, prägen die Wahrnehmung, erwecken gar den damaligen Zeitgeist. Genretechnisch verbindet Wedding Peach Magical Girl, das Action und Supernatural- beziehungsweise Fantasy-Elemente in sich vereint, mit Drama und Romance.
Um Gefallen an dem Werk zu finden, braucht es aus unserer Sicht nicht zwingend eine nostalgische Verbindung zu dem Franchise. Vielmehr gilt es, mit rationalen Erwartungen an das Lesen heranzutreten. Atmosphärisch lässt sich der Titel mit Sailor Moon, Mermaid Melody Pichi Pichi Pitch und Sugar Sugar Rune vergleichen, auch thematisch lassen sich Überschneidungen erkennen – insbesondere in Bezug auf Freundschaft und Liebe als zwei zentrale Aspekte der Handlung.
Mit Blick auf die produktionstechnische Qualität ist sich bei der Luxury Edition nicht beklagen. Sowohl die Hardcover-Aufmachung in dem erklärten Großformat als auch das Papier wirken hochwertig. Bedauerlich ist, dass weder der eingangs erwähnte Zusatzband noch Farbseiten – nicht einmal die Coverillustrationen der Original-Taschenbuchausgabe – enthalten sind. Dennoch, auch mit Blick auf den Umfang von rund 560 Seiten, erscheint der Preis von 30,00 pro Sammelband gerechtfertigt.
Abschließend bedanken wir uns bei der Redaktion von Egmont Manga *WERBUNG für das unverbindliche Zuschicken eines Belegexemplars.