„Die letzte Utopie“ erscheint im Mitteldeutschen Verlag auf Deutsch
Nachdem wir zuletzt schon Besprechungen zu Tatsuo Horis Novelle Der Wind erhebt sich und Yukio Mishimas Essay Sonne und Stahl vorgelegt haben, hat der Mitteldeutsche Verlag nun einen weiteren aus Japan stammenden Roman für das eigene Programm angekündigt: Die letzte Utopie von Tatsuzo Ishikawa.
Der Mitteldeutsche Verlag wird Die letzte Utopie nach eigenen Angaben Anfang März auf den deutschsprachigen Markt bringen. Neben der Hardcover-Ausgabe in den Maßen 21 × 13,5 cm für 28,00 € soll eine E-Book-Fassung zum Preis von 22,99 € angeboten werden. Sabine Mangold (u. a. Sonne und Stahl, Der Wind erhebt sich und Der Kater, der eine Million Mal lebte) und Yuri Mizobuchi haben den Release aus dem Japanischen übersetzt.
In Japan lief das rund 320 Seiten starke Werk 1952 zunächst von der April- bis zur Dezember-Ausgabe des Chuokoron-Literaturmagazins als Fortsetzungsroman, im Februar 1953 erfolgte schließlich die reguläre Buchveröffentlichung. Tatsuzo Ishikawa wurde 1905 in Akita geboren. Er zählt zu den bedeutendsten Autoren der japanischen Nachkriegsliteratur. 1935 wurde er mit dem Akutagawa-Preis ausgezeichnet, 1970 war ein Kandidat für den Nobelpreis für Literatur. Bekannt wurde er durch Romane, die sich kritisch mit Krieg, Politik und den gesellschaftlichen Umbrüchen in Japan auseinandersetzen. Der Schriftsteller verstarb 1985 im Alter von 79 Jahren.
Inhaltsbeschreibung von Die letzte Utopie
Der Roman von 1952 erzählt die fesselnde Geschichte eines fiktiven Volksaufstands gegen eine korrupte Regierung in einer abgelegenen Provinz Japans. In einer nicht allzu fernen Zukunft ist die gesamte Welt zu einer einzigen Republik vereint. Krieg und Armut gehören der Vergangenheit an, Geld existiert nicht mehr. Lebensmittel und Materialien werden in unbegrenzten Mengen verteilt, Roboter übernehmen den Großteil der harten Arbeit, und die Menschheit lebt sorglos in dieser hochentwickelten Utopie. Doch ein neues Experiment am „Moral-System“ der Roboter bringt das fragile Gleichgewicht ins Wanken. Massenproteste brechen aus. Die Menschen, bislang durch die Zivilisation eingeschläfert, erwachen und stellen die perfekte Gesellschaft infrage. Tatsuzō Ishikawa wird von Kritikern als einer der scharfsinnigsten Chronisten der japanischen Nachkriegsgesellschaft geschätzt. (© mdv Mitteldeutscher Verlag GmbH)